Bestandsaufnahme: Peer Beratung und Soziale Arbeit



Methodische Forschung in der Sozialen Arbeit setzt sich vor allem mit sich selbst auseinander und widmet sich Fragen wie "Welche Qualitätskriterien sind zu erfüllen?" oder "Welcher Zugang zu einem Assessment ist der Geeignetste?" Weitgehend außer Acht gelassen wird die Bedeutung der Arbeit mit Selbsthilfe und NutzerInnenbeteiligung. NutzerInnen sollen neben der Unterstützung durch professionelle HelferInnen Gelegenheit haben, sich mit Experten und Expertinnen durch eigene Erfahrung über ihre Sorgen, Ängste und Wünsche auszutauschen und Beratung in Anspruch zu nehmen.


Dieser Ansatz ist für Menschen mit Behinderung in der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung verankert und der Ausbau wird daher im Nationalen Aktionsplan 2020 eingefordert: "Alle Menschen mit Behinderungen sollen die Möglichkeit haben, durch eine unabhängige Stelle – vor allem durch selbst betroffene Menschen im Sinne des 'peer counseling' – in beruflichen Angelegenheiten beraten zu werden" (Nationaler Aktionsplan 5.1.2.).
In der Arbeit mit Menschen im Kontext des Substanzenmissbrauchs finden sich auch entsprechende methodische Ansätze (vgl. Grüner Kreis und andere), Schulen greifen auf Peer Mediation zurück, um das Schulklima zu verbessern und im Bereich der präventiven Unterstützung von Militär und Einsatzkräften werden Modelle der Peer Beratung zur Traumafolgestörungsprävention eingesetzt…


Die Forschung setzt sich intensiv mit Anwendungsbereichen sowie Strukturen von Peer Beratung und deren Kontext auseinander. Das Verhältnis von Sozialer Arbeit als nahestehende Profession und Peer Beratung soll in Bezug auf Kooperation und gemeinsame Koexistenz oder aber sich gegenseitig bedingende Faktoren hin untersucht werden.


Ziel ist es, eine innerösterreichische oder auch auf einzelne Bundesländer beschränkte Bestandsaufnahme zu erarbeiten und die Forschungsfragen im Rahmen der Projektwerkstatt zu präzisieren. Bachelorarbeiten in Einzel-oder Gruppenarbeit werden erstellt. Eine gemeinsame Publikation der Erhebungen und Erkenntnisse wird angestrebt, Form und Umsetzung sind noch offen.


Bachelorarbeiten

Ertlschweiger, Carinna (2017): Grenzenlose Liebe?- Peerberatung am Beispiel der Initiative Ehe ohne Grenzen. Bachelorarbeit, St. Pölten.

Gollner, Verena (2017): Multifamilienarbeit in der Kinder- und Jugendhilfe und Peer- Ansätze. Bachelorarbeit, St. Pölten.

Omercic, Almir (2017): Peer- Beratung in der Mobilen Jugendarbeit. Eine mögliche Umsetzung in der Anlaufstelle Point. Bachelorarbeit, St. Pölten. 

Papadopoulos, Spiros (2017): Peer- Counseling in der Straffälligenhilfe. Bachelorarbeit, St. Pölten.

Prem, Tamara (2017): Peer- Beratung in der mobilen Betreuung von Asylwerber*innen. Bachelorarbeit, St. Pölten.

Steinbichler, Manuel (2017): Peerberatung im Jugendzentrum. Eine passende Methode zur Suchtprävention?. Bachelorarbeit, St. Pölten.

Werl, Herbert (2017): Peerberatung für den Bereich Wohnungssicherung. Aus Sicht der Sozialarbeiter*innen der Wohnungssicherung. Bachelorarbeit, St. Pölten.

Wutte, Melanie (2017): QUEER*PEER - Peer Beratung von LGBTIQ Personen am Beispiel der Beratungsstelle Pink Bonsai der Hosi Salzburg. Bachelorarbeit, St. Pölten. 

Kontakt

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FH-Dozentin
Internationale Koordinatorin
Department Soziales
Arbeitsplatz: B - Campus-Platz 1
M: +43/676/847 228 519
Laufzeit
31.08.2016 – 29.06.2017
Projektstatus
abgeschlossen
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung