Ungleichheit in der stationären Pflege und Betreuung: Potenzial des Familienrats?


Studien zeigen zwar, dass ältere Menschen bevorzugt in ihrer vertrauten Umgebung altern möchten, dennoch werden in Österreich jährlich über 95.000 Menschen stationär betreut. Armutsbetroffene Personen haben hierbei ein erhöhtes Risiko, stationäre Pflege zu benötigen, wobei sich die sozioökonomischen Ungleichheiten in der stationären Pflege fortsetzen können. Vor diesem Hintergrund untersucht das Forschungsprojekt, wie soziale Ungleichheit im Pflegeheim fortbesteht und welche Rolle der Familienrat bei der Bewältigung dieser Ungleichheit spielen kann.

Ziel des Projekts ist es, soziale Ungleichheiten in der stationären Pflege aus den Perspektiven älterer Menschen, Angehöriger und Fachkräfte zu erfassen. Dafür werden problemzentrierte Interviews durchgeführt, um die Erfahrungen und Wahrnehmungen der Beteiligten zu triangulieren. Die Datenauswertung erfolgt nach der Grounded Theory von Strauss & Corbin. Das Projekt zielt auf eine Potenzialanalyse des Familienrats ab, um Übergänge in die stationäre Pflege zu begleiten und soziale Ungleichheiten abzubauen. Es bietet Studierenden eine praxisnahe Auseinandersetzung mit Ungleichheit und deren Auswirkungen im Pflegekontext.

Durch die Analyse soll sichtbar gemacht werden, dass sozioökonomische Benachteiligungen im Pflegeheim nicht vollständig nivelliert werden. Die Ergebnisse können zur Entwicklung von Maßnahmen beitragen, um soziale Ungleichheiten in der Pflege zu reduzieren und die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern.

Laufzeit
31.08.2025 – 30.06.2026
Projektstatus
laufend
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung