Mit Rechten reden?! Gesprächsführung und Radikalisierungsprävention


Im Umgang mit einer gesellschaftlichen Problemstellung wie Rechtsextremismus ist Soziale Arbeit grundsätzlich in der Lage, ein systematisches und differenziertes Haltungs- und Handlungsspektrum zu etablieren, wie sich vor allem im Bereich entsprechend spezialisierter Einrichtungen zeigt. Doch gerade dort, wo der alltägliche Arbeitsauftrag zunächst ein anderer ist – sei es Schuldner*innenberatung, Suchthilfe oder Delogierungsprävention – kommt es zu Überforderung und Dilemmata, wenn Fachkräfte mit Haltungen und Überzeugungen konfrontiert sind, die sie weder fachlich noch privat teilen und die zu bearbeiten jedoch zunächst auch nicht ihr Auftrag ist oder scheint.#

Diese Situationen zu analysieren und gestalten, wird derzeit fachlich kaum in den Blick genommen: Wie können Sozialarbeiter*innen gelingende Gespräche im Kontext rechter Radikalisierung planen und durchführen? Welche Techniken erweisen sich als hilfreich, um gelingende Unterstützungsprozesse zu ermöglichen und zugleich menschenfeindliche Ideologien zurückzuweisen?

Das Lehrforschungsprojekt entwickelt und erprobt ein praxisnahes Handlungsinventar für den Umgang mit Situationen v.a. der täglichen Fallarbeit, in denen Praktiker*innen mit rechtsextremen oder menschenverachtenden Aussagen und Einstellungen konfrontiert sind. Zentral wird hierfür die Methode der biografisch-narrativen Gesprächsführung geschult und eingesetzt sowie weitere Tools zur Situationsanalyse, Auftragsklärung und Selbst-Reflexion. Hierauf basierend sollen kreative Vermittlungsformate entworfen werden, die das entwickelte Handlungsinventar der Fachcommunity zugänglich machen sollen.

Laufzeit
01.09.2023 – 30.06.2024
Projektstatus
laufend