Vbf4.0-Entwicklung und Bewertung von Maßnahmen zur Automatisierung von Verschiebebahnhöfen

Untersuchung der technischen Realisierbarkeit eines vollautomatisierten Verschiebebahnhofs zur Stärkung des Einzelwagenladungsverkehrs


Hintergrund 

Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) hat sich das Ziel gesetzt bis 2030 die CO2– Emissionen im Verkehrssektor um 36% zu senken (Basisjahr 2005). Zur Erreichung dieser Ziele sind auch klimafreundliche Veränderungen im Bereich der Güterlogistik notwendig. Der österreichische Schienengüterverkehr ist mit 2.347 Nettotonnenkilometer pro Einwohner in Europa auf dem vierten Platz, der Einzelwagenladungsverkehr ist jedoch rückläufig, was eine Verlagerung auf die Straße zur Folge hat. Zur Stärkung des Einzelwagenladungsverkehres spielen Verschiebebahnhöfe als Drehscheibe eine große Rolle. Im Zuge dieser Dissertation wird das Ziel eines vollautomatisierten Verschiebebahnhofs auf ihre technische Realisierbarkeit untersucht.

Projektinhalt 

In einigen Bereichen der Eisenbahninfrastrukturtechnik wird die Teilautomatisierung bereits angestrebt, jedoch fehlen ganzheitliche Betrachtung zum Einsatz solcher Technologien auf Verschiebebahnhöfen. Dies Studie untersucht daher:    

  • inwieweit Systemlösungen sich zur Automatisierung von Prozessen auf Verschiebebahnhöfen eignen 
  • unter welchen Rahmenbedingungen sie eingesetzt werden können 
  • für welche Anwendungen zusätzliche Entwicklungen im Bereich Automatisierung notwendig sind
  • die Schnittstelle Mensch-Maschine und deren Auswirkungen auf das Gesamtsystem und den Betriebsablauf 

Methodik

Als erster Schritt werden die derzeit verwendeten Techniken und Prozesse untersucht. Dafür wird der Durchlauf und insbesondere alle Manipulationen eines Güterwagens, insbesondere Zugförderung, Verschub und Gleisbremsen betrachtet. 
Die einzelnen Prozesse werden beschrieben und dargestellt, sowie existierende Automatisierungslösungen auf eine mögliche Systemintegration geprüft. In einem nächsten Schritt bereits am Markt erhältliche Produkte/Systemlösungen recherchiert und ihre potenziellen Anwendungen für einzelne Prozesse analysiert. Darauf aufbauend wird untersucht wie die Implementierung dieser Technologien in die Systemlandschaft der Verschiebebahnhöfe erreicht werden kann, inklusive nötigen Anforderungen und Maßnahmen zur Umsetzung. 

Anhand der Prozesskette und der bereits vorhandenen Systemlösungen wird dann eine Strategie zur Erreichung der Gesamtvision eines vollautomatischen Verschiebebahnhofs erarbeitet. Prozesse, welche noch einer Adaptierung bedürfen, werden in Handlungsabläufe heruntergebrochen und untersucht, ob und wie sie mit automatisierten Prozessen ersetzt werden können. Es wird das Zusammenwirken bereits existierender und noch zu entwickelnder Komponenten betrachtet und ein Handlungskonzept erstellt, welche weiteren Maßnahmen erforderlich sind um eine Vollautomatisierung des Verschiebebahnhofes zu erreichen. 

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Researcher Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung
Department Bahntechnologie und Mobilität
Arbeitsplatz: B - Campus-Platz 1
T: +43/2742/313 228 671
Finanzierung
Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich (NFB- Science Call Dissertationen)
Laufzeit
01.09.2019 – 31.08.2022
Projektstatus
abgeschlossen
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung