Von Pionierinnen der St. Pöltner Kinder- und Jugendfürsorge und ledigen Müttern als ihren Fällen: Ein Beitrag zur lokalen Geschlechtergeschichte


In diesem Bachelorprojekt widmen wir uns der Geschichte der St. Pöltner Kinder- und Jugendhilfe. Wir werden uns dem Thema aus einer Geschlechterperspektive heraus auf zweifache Weise annähern. Zum einen widmen sich die Studierenden einer spezifischen Gruppe von Klientinnen der Kinder- und Jugendfürsorge: den ledigen Müttern. Deren „elterliche Gewalt“ war bis zur Abschaffung der Amtsvormundschaft im Jahr 1989 eingeschränkt. Zum anderen rekonstruieren Studierende bislang unsichtbare weibliche Berufsbiografien auf der Grundlage von historischen Quellen, etwa die Geschichte von Luise Feldmann, die in den 1920er Jahren das Jugendamt der Stadt leitete. 

Mit dieser multiperspektivischen Herangehensweise leistet das Bachelorprojekt einen ersten Beitrag zu einer lokalen Professionsgeschichte im Berufsfeld Kinder- und Jugendhilfe. Es kommt ein Methodenmix zur Anwendung: Im Mittelpunkt stehen qualitative Interviews mit Frauen, die noch Erfahrung mit der Amtsvormundschaft als ledige Mütter gemacht haben; ergänzend werden historische Quellenrecherchen durchgeführt. 

Eingebunden in das first-Forschungsnetzwerk für interdisziplinäre Regionalstudien und eine St. Pöltner Initiative zur Frauengeschichte rund um Renate Gamsjäger versteht sich die Lehrveranstaltung als ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, welches Sozial(arbeits)- und Geschichtswissenschaft miteinander verknüpft.

Laufzeit
01.09.2023 – 30.06.2024
Projektstatus
laufend