Hilfe-Methoden & -Theorien am Ausbildungsstandort St.Pölten zwischen 1990 und 2000
In einer Epoche, als innerhalb der österreichischen Sozialarbeit in Ausbildung und Praxis ein hohes Interesse an psychologistischen Klassifikationsschemata bestand, zeigte das Studienprogramm in St. Pölten andere Tendenzen. Die nachstehend illustrierenden Abbildungen aus der Feder ausgewählter Lehrender offenbaren, wie etwa damals im Handlungsfeld "Randgruppen" Kritik an diagnostischen Labels mithilfe von eugenischen Beispielen trainiert wurde.
Für Interessierte am Forschungslabor bietet sich die Möglichkeit, in der Auseinandersetzung mit den am Standort St. Pölten gelehrten Modellen vom Verhältnis Subjekt und Gesellschaft auch an der jeweils eigenen individuellen Wissensarchitektur zu arbeiten bzw. den eigenen kognitiven Bezugsrahmen für professionelles Handeln auf diese Weise zu erschließen.
Die zentrale Bedeutung des Labors liegt bei der Frage des Menschen- und Weltbildes und seiner handlungstheoretischen Verwirklichung. Es geht um die Analyse der hinter den großen Fragen nach dem Wesen von Hilfe und Gesellschaft stehenden sozialarbeiterischen Handlungsansätze und ihrer Effekte in der professionellen Handlungspraxis sowie in der Haltungsprägung von AbsolventInnen.
Fragestellungen des Labors sind: Welche Wege der (empirischen und theoretischen) Erkenntnis wurden am Ausbildungsstandort seit den 1990ern zur Anwendung gebracht? Welche methodisch-technischen sowie weltanschaulichen Positionierungen lassen sich daraus ableiten? Die nachstehend dargestellten Arbeitsgruppen behandeln diese Frage entlang folgender Struktur: