Grafisch ansprechende und leicht verständliche Beratungsunterlagen, um Diätolog*innen in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen.
Hintergrund
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Prävention einer Vielzahl nicht-übertragbarer Erkrankungen. Diätlog*innen leisten daher mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des Gesundheitssystems. In Niederösterreich wurde mit der Einführung von primären Versorgungszentren zudem ein neues Betätigungsfeld für Diätolog*innen geschaffen. Der Schwerpunkt der diätologische Arbeit in diesen Einrichtungen liegt auf der ambulanten Betreuung – Beratung, Schulung, Begleitung – von Patient*innen mit ernährungsbedingten Erkrankungen, oder Erkrankungen, denen sich mit Anpassungen in der Ernährung vorbeugen lässt.
Projektinhalt und Ziele
Diätlog*innen in den primären Versorgungszentren sind zumeist mit der direkten Patienten*innen-betreuung voll ausgelastet. Es bleibt daher wenig Zeit selbst Unterlagen und Anschauungsmaterialien zu entwickeln, obwohl sie, damit sie ihre Aufgabe bestmöglich erfüllen können, solche Hilfsmittel benötigen. Um die Arbeit der Diätolog*innen in dieser Hinsicht zu unterstützen und um zur Qualitätssicherung der diätologischen Arbeit beizutragen, konzipierte der Studiengang Diätologie in Zusammenarbeit mit dem Institut für Gesundheitswissenschaften der FH St. Pölten (unter dem Motto Diätolog*innen für Diätolog*innen) Beratungsunterlagen. Die Beratungsunterlagen sind leicht verständlich, übersichtlich und grafisch ansprechend gestaltet, werden sowohl wissenschaftlichen als auch praktischen Anforderungen gerecht und stehen nicht nur den primären Versorgungszenten sondern der gesamten Berufsgruppe der Diätolog*innen zur Verfügung.
Methode und Umsetzung
Ein wesentliches Element der entwickelten Beratungsunterlagen ist das Tellermodell (Darstellung von Portionsgrößen verschiedener Lebensmittelgruppen auf einem Teller) mit dessen Hilfe veranschaulicht wird, wie eine Mahlzeit zusammengesetzt sein soll. Im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Diätologin des PVZ St. Pölten Harland recherchierte eine studentische Projektgruppe der FH St.Pölten zu Grundlagen einer gesunden Ernährung und wie Ernährungsempfehlungen ansprechend dargestellt werden können. Diese Vorarbeiten lieferten die Basis für die Entwicklung „des ausgewogenen Mahlzeitentellers“. Zudem erarbeiteten zwei weitere Studierende aus dem Studiengang Diätologie in Zusammenarbeit mit der Diätologin des PVZ Böheimkirchen im Rahmen ihrer Bachelorarbeiten die Inhalte für einen Tischaufsteller zu verschiedenen Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Fructosemalabsorption, Histaminintoleranz, Lactoseintoleranz und Weizensensitivität). Eine Grafikerin unterstützte bei der Gestaltung und setzte die didaktischen Vorgaben um.
Ergebnis
Mahlzeitenteller
Auf Grundlage der aktuellen österreichischen Empfehlungen für die gesunde Ernährung und Nährstoffverteilung, wurde „der ausgewogene Mahlzeitenteller“ als leicht verständliche und grafisch ansprechende Beratungsunterlage entwickelt. Er kann nicht nur während der Beratung als Anschauungsmaterial genutzt werden, sondern auch als Erinnerungshilfe den Patient*innen mit nach Hause gegeben werden und gut sichtbar z.B. an den Kühlschrank gepinnt werden. Auf der Vorderseite wird anhand eines gefüllten Tellers beispielhaft gezeigt, wie sich eine gesunde Hauptmahlzeit zusammensetzen sollte (50% Gemüse in Variationen ergänzt durch Obst, 25% Beilage auf Kohlenhydratbasis und 25% Eiweißquelle auf tierischer oder pflanzlicher Basis). Auf der Rückseite finden sich genaue Portionsangaben zu den Lebensmittelgruppen in Gramm aber auch in typischen Haushaltsmaßen (z.B. Handteller oder Esslöffel).
Tischaufsteller zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Personen, die an Nahrungsmittelunverträglichkeiten leiden, sind mit einer Informationsflut aus den verschiedenen Medienkanälen konfrontiert. Das erschwert es Relevantes von Irrelevantem zu unterscheiden, Inhalte richtig einzuordnen und an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Aus diesem Grund wurden Tischaufsteller zu den Themen Fructosemalabsorption, Histaminintoleranz, Lactoseintoleranz und Weizensensitivität entwickelt. Die Aufsteller umfassen 10 bis 12 Seiten und sind thematisch so ausgelegt, dass sie wie ein roter Faden durch das Patient*innengespräch führen. Die Inhalte werden Seite für Seite anschaulich, optisch ansprechend und leicht verständlich präsentiert.
Beide Beratungsunterlagen können als Druckvorlage unter der e-mail Adresse beratungstool@fhstp.ac.at von Diätolog*innen kostenlos für ihre berufliche Praxis bestellt werden.
Gefördert durch den Niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfond (NÖGUS) in Kooperation mit PVZ St. Pölten Harland und dem PVZ Böheimkirchen.
Regina Gattinger (PVZ Böheimkirchen)
Sonja Steinbrugger
Theresa Vierlinger
Sara Wolfram
Annika Virgolini
Marion Hauser
Patricia Teubel
- PVZ St.Pölten/Harland
- PVE Böheimkirchen