Hintergrund und Ausgangslage
Auseinandersetzungen mit Essen sind in Ausbildung, Forschung und Praxis Sozialer Arbeit noch rar, obwohl Essen (und Kochen) zur existenziellen Lebenspraxis aller Menschen zählen, in der Arbeit von Pionierinnen Sozialer Arbeit (Jane Addams, Ilse Arlt) eine wichtige Rolle spielten und auch heute auf vielfältige Weise Teil des Alltags Sozialer Einrichtungen (und damit auch Sozialer Arbeit) sind. Das Projekt will hier anschließen, sich mit Essen (und Kochen) und Sozialer Arbeit beschäftigen und konkrete Community Cooking Formate (weiter)entwickeln und umsetzen.
Mögliche Fragestellungen
(Die konkreten Forschungsfragen werden gemeinsam im Projekt erarbeitet.)
- Wie können Begegnungsformate zum Thema Ernährung und Kochen in Einrichtungen Sozialer Arbeit bzw. in Gemeinwesenprojekten gut gestaltet werden?
- Wie erleben die Beteiligten solche Gelegenheiten?
- Wie verändern sich Beziehungen zwischen den Beteiligten (z. B. Nutzer*innen untereinander, Nutzer*innen – Sozialarbeiter*innen)?
- Wie beeinflusst gemeinsames Kochen in sozialen Einrichtungen / im Gemeinwesenkontext Ernährungswissen und -verhalten in Bezug auf Gesundheit und Nachhaltigkeit?
- …
Ziele und konkrete Aktivitäten
Das Bachelorprojekt will die fachliche Reflexion und Weiterentwicklung zum Thema Essen vorantreiben und dabei vor allem Essen als kulturelle Praxis mit Blick auf ihre Verbindung zu Gemeinschaft und Zugehörigkeit, Fremd- und Selbstbestimmung, Inklusion und Ausschluss, Gesundheit und Ökologie in den Blick nehmen.
Darüber hinaus geht es im Lichte von Erfahrungen rund um die (Nicht-) Leistbarkeit guter Lebensmittel und den steigenden Konsum von Convenience Produkten und hochverarbeiteten Lebensmittel um Fragen von Ernährungsarmut, Ernährungsgewohnheiten und Gesundheit und um die Auslotung des Potentials von gemeinsamem Kochen (und der damit verbundenen Kompetenz) für die Förderung einer gesunden – und nachhaltigen – Ernährung.
In konkreten Kooperationsprojekten mit sozialen Organisationen werden Community Cooking Formate umgesetzt und gleichzeitig Herausforderungen, Erfahrungen, Wissen, Einstellungen und Wünsche zu Ernährung erhoben und das Potential für Veränderungen ausgelotet.
Ein erstes gemeinsames Community Cooking Event ist bereits im September – im Rahmen des Tangente St. Pölten Kulturfestivals – geplant.
Wie wird geforscht?
Das Projekts wird als kollaboratives Aktionsforschungsprojekt gemeinsam mit Akteur*innen aus Organisationen und dem Gemeinwesen (Nachbarschaft der FH) umgesetzt, dabei kommen Literaturrecherchen, Erhebungen und konkrete aktionen zum Einsatz.
Ergebnisse des Projekts könnten zu einem oder mehreren Produkte führen
- Rezeptsammlung
- Booklet: Community Cooking
- Ausstellung Community Cooking, gute Ernährung
Suppenfest
Fotos: FH St. Pölten / Michaela Moser
Sie wollen mehr wissen? Fragen sie nach!
Department Soziales