Ergebnisse
Intervention
Eines der innovativen Projektergebnisse stellt die sechsmonatige (April bis Oktober 2016) Intervention mit Jugendlichen und BetreuerInnen an 5 Standorten (Wien: 4; St. Pölten: 1) dar. Die Intervention, die in Form von Aktionstagen stattgefunden hat, basiert auf umfassenden Ist-Analysen und ist den Bedürfnissen der Zielgruppe angepasst. Jeder Standort wurde von Studierenden aus der Ernährungswissenschaft, der Diätologie und der Physiotherapie betreut. Die Studierenden kommunizierten im Rahmen der Intervention mit den Jugendlichen auf Augenhöhe und passten die Inhalte an die Bedürfnisse der Standorte an. Zur Vermittlung der Inhalte wurden vor allem praktische Ansätze verfolgt, durch die Gesundheitsinformationen abwechslungsreich und unterhaltsam an die Jugendlichen weitergegeben wurden. Dabei waren die Studierenden, durch die Heterogenität der Jugendlichen, in ihrem Maß an Flexibilität, Kreativität und sozialer Kompetenz besonders gefordert. Generell sind die Jugendlichen sehr am Projekt und dessen Inhalten interessiert. Dies wurde durch die rege Teilnahme und das positive Feedback der Aktionstage unterstrichen. Zudem wurde der Austausch von Studierenden und Jugendlichen von allen Beteiligten als besonders wertvoll wahrgenommen.
Begleitend zur Intervention (Aktionstage) wurde zielgruppengerechtes Social Media, in Form der Facebook-Seite „GAAS – Essen, Bewegung & Gemeinschaft“ für die Jugendlichen etabliert. Fotos, Beiträge, Rezepte, etc. zu den Aktionstagen werden über diese Plattform ausgetauscht.
Produkt
Basierend auf der Ist-Analyse und den Erfahrungen während der Intervention wurde ein Produkt zur Ernährungskommunikation partizipativ mit den Jugendlichen entwickelt. Die Ergebnisse der IST-Analyse zeigen, dass gesüßte Getränke und Energydrinks wesentlicher Bestandteil des jugendlichen Lebensstils sind und v. a. das Trinkverhalten der Jugendlichen im NEET-Status verbesserungswürdig ist. Aus diesem Grund wurde ein Getränk als Kommunikationstool entwickelt, auf dem mittels Infografik Tipps zum gesunden Trinkverhalten angebracht wurden. Die zielgruppenorientierte Gestaltung soll Jugendliche unterstützen, Ernährungsinformationen besser zu verstehen, zu beurteilen und selbstverantwortlich zu handeln. Dieses innovative und kreative Kommunikationstool stellt eines der nachhaltigen Projektergebnisse dar und wird auch nach Projektende verschiedensten Settings (Organisationen der Jugendarbeit, Schulen) zur Verfügung stehen.
Fotos: spacelab Gestaltung / Mischa Hendel
Lehrgang
Um Ernährung nachhaltig in jugendtypischen Settings zu etablieren wurde ein ernährungsspezifischer Lehrgang (MultiplikatorInnenschulung) entwickelt und implementiert. Der Zertifikatslehrgang „Jugend-ErnährungsmentorIn“ richtet sich an Personen mit psychosozialer Grundausbildung und wurde in Kooperation mit dem Department Soziales der Fachhochschule St. Pölten entwickelt. Im Sommersemester 2017 startete der berufsbegleitende Lehrgang erstmals im Sinne eines Pilotangebots mit Lehrveranstaltungen an der Universität Wien (Department für Ernährungswissenschaften) und an der Fachhochschule St. Pölten (Institut für Gesundheitswissenschaften, Studiengang Diätologie). Für berufstätige Personen besonders attraktiv, ist das System des „integrierten Lernens“ („Blended Learning“). Bei dieser Lernmethode werden traditionelle Präsenzveranstaltungen mit digitalen Lernformen verknüpft, wodurch sich die Anwesenheitszeit an der Hochschule verringert.
Die Teilnehmenden haben nach dem Lehrgang ein größeres Gesundheits- und Ernährungswissen und können es in der Betreuung sozial benachteiligter Personen sowie in der gesundheitsförderlichen Gestaltung ihrer Organisationen einsetzen. Die ersten LehrgangsteilnehmerInnen haben den Pilotdurchlauf des Lehrgangs „Jugend-ErnährungsmentorIn“ erfolgreich mit einem Zertifikat abgeschlossen. Der Lehrgang soll nach Projektende bestehen bleiben und langfristig die Gesundheitskompetenzen in verschiedenen Settings fördern.