Regionale Pressevielfalt in Österreich und Deutschland

Das Projekt untersucht die ökonomische und publizistische Entwicklung von regionalen Zeitungen im Zeitraum von 1995 bis 2015.


Umbrüche in der Medienlandschaft


Die radikalen Umbrüche und Herausforderungen der Mediensysteme in den letzten beiden Jahrzehnten wirken sich insbesondere auch auf lokale und regionale Zeitungen in Deutschland und Österreich aus. Wirtschaftlich bedingte Titeleinstellungen, kostenbedingte Kooperationsmodelle bis hin zu Fusionen, Großverkäufe oder verstärkte Einsparungen auf Redaktionsebene können als Gefahren für die journalistische Vielfalt auf regionalen Medienmärkten angesehen werden. Zudem bestehen nicht zwangsläufig relevante Alternativen zur Informationsbeschaffung.


Fundierte Analyse und Vergleich


Unter der Annahme, dass nationale Pressepolitik in demokratischen Staaten versucht, publizistische Vielfalt durch unterschiedliche Policy-Maßnahmen zu gewährleisten, werden in dem Projekt langfristige Folgen pressepolitischer Maßnahmen und ihre Konsequenzen in folgenden Bereichen untersucht:


  1. die Struktur regionaler Pressemärkte,
  2. die regionale publizistische Vielfalt sowie
  3. die Vielfalt der Berichterstattung innerhalb einzelner Zeitungen in einem bi-nationalen Vergleich zwischen Österreich und Deutschland.

Das Projekt kombiniert theoretische Ansätze aus der Pressekonzentrationsforschung, Vielfalt- und Qualitätsforschung sowie kommunikationspolitischer Presseforschung und analysiert damit die Struktur der regionalen Pressemärkte der beiden Länder und deren Entwicklung in den letzten beiden Jahrzehnten.


Journalistische Vielfalt in bewegten Zeiten?


Auf der Grundlage dieser Analyse werden jeweils ein sogenannter stabiler regionaler Zeitungsmarkt für jedes Land und zwei dynamische Regionen, in denen entweder Konzentrations- oder Diversifizierungsprozesse der Presse stattgefunden haben, identifiziert.


Eine vergleichende Inhaltsanalyse untersucht den Status und die Entwicklung der journalistischen Vielfalt sowohl in den beiden dynamischen als auch in den beiden stabilen Regionen des jeweiligen Landes, sodass Vergleiche gezogen werden können. Journalistische Vielfalt wird so vor den Fragen der aktuellen Entwicklungen in ein neues Licht gerückt.


Externe Projektleitung
Prof. Dr. Klaus Beck (Freie Universität Berlin)
Externe MitarbeiterInnen
Dr. Ramona Vonbun, FU Berlin
Simon Berghofer, MA, FU Berlin
Dr. Leyla Dogruel, FU Berlin
PartnerInnen
  • Freie Universität Berlin [Deutschland]
Finanzierung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF, Österreich)
Laufzeit
01.12.2015 – 31.05.2018
Projektstatus
abgeschlossen
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Forschungsgruppe Media Business