Smarte Abfallwirtschaft (DIHOST)

Entwicklung einer App, um den Anteil an Fehlwürfen in der Abfallwirtschaft zu reduzieren

Hintergrund

Einige Mitglieder des niederösterreichischen Gemeindeverbandes für Umweltschutz (GVU), namentlich die Gemeinden Scheibbs und Melk, streben eine Reduktion der Störstoffe und Fehlwürfe im Bio-Abfall an. Gemeinsam mit dem DIHOST Knotenpartner*innen FH St. Pölten wird nach neuen Wegen gesucht, die Bürger*innen zu einer besseren Mülltrennung zu motivieren und anzuleiten. Dafür wird der Einsatz digitaler Technologien und/oder mobiler Anwendungen (z.B., eine App fürs Mobiltelefon) erprobt und ein Konzept entwickelt, das die Abläufe und das Zusammenspiel zwischen den wichtigsten Stakeholdern (Müllerzeuger/Bürger*innen, Müllaufleger, Mülltransporteure, Kompost- und Biogasverbünde, GVUs) optimieren soll.

Projektinhalt und Ziele

Gesamtziel des Projektes ist es eine Smartphone-App zu entwickeln mit deren Hilfe die Mitarbeiter*innen der Müllabfuhr (Müllaufleger*innen) möglichst einfach, ohne sie in ihrer Arbeit zu behindern, Daten über Fehlwürfe in Mülltonnen sammeln können. Diese Daten umfassen Fotografien oder Messungen und sollen den GVU in die Lage versetzen den Besitzer*innen der Tonnen gezielt Hinweise und Erläuterungen zukommen zu lassen, Weiterbildungen anzubieten oder sie zu bestrafen. Das gesamte Projekt zerfällt in drei Teile. In Teil Eins wird die App in ihre Grundzügen konzipiert und entwickelt. Im zweiten Teil wird sie in einer Pilotstudie auf ihre Alltagstauglichkeit getestet und auf die Erfordernisse der künftigen Nutzer*innen besser abgestimmt. Im dritten Teil wird die App unter dem Namen „DOKI“ generalisiert und für weitere Anwendungsfälle konfigurierbar gemacht. „DOKI“ soll in Workshops, in denen zusammen mit KMUs weitere Ideen erarbeitet werden sollen, vorgestellt und für die Verwertung durch kommerzielle Anbieter*innen über Appstores vorbereitet werden.   

Methode

Die Kriterien, welche für die Mitarbeiter*innen aber auch für die anderenStakeholder (GVU, Transportorunternehmen, Verwerter) wichtig sind, werden in gemeinsamen Workshops festgelegt (Design Thinking / Data-User-Tasks Analyse). Im ersten Entwicklungsschritt wird ermittelt, ob die bereits vorhandenen Kennzeichnungen, Fühler und Messgeräte in den Mülltonnen und in den Abholwägen/Anlagen für eine Smartphone-App nutzbar gemacht werden können  (z.B. Nummern-Code auf Tonnen, GPS Signal Smartphone, NFC Chips der Tonnen beim Ausleeren erkennen etc.). In mehrere Testphasen wird die Smartphone-App auf ihre Praxistauglichkeit geprüft und möglichst gut an den Arbeitsalltag der Mitarbeiter*innen angepasst. Ziel ist es, eine dauerhafte Verwendung erreichen ohne die gewohnten Arbeitsabläufe zu behindern. Dafür werden Schulungen mit den Mitarbeiter*innen durchgeführt und ihre Arbeitsbedingungen eingehend untersucht. Zum Beispiel sind die Arbeitsbereiche an den LKW’s stark verschmutzt und der Arbeitsalltag der Müllableger*innen von unterschiedlichen Außenbedingungen (Dunkelheit, Regen, Kälte) geprägt. Darauf wird bei der Entwicklung der App Rücksicht genommen.  

Ergebnis

Die Anzahl der Fehlwürfe und Störstoffe in den Mülltonnen zu reduzieren, ist ein Weg die Abläufe in der Abfallentsorgung zu optimieren. Dafür muss bereits am Beginn der Entsorgungskette angesetzt werden. Die in Zusammenarbeit mit der FH St.Pölten entwickelte Smartphone-App soll helfen Daten darüber zu sammeln, welche Haushalte bei der Mülltrennung „nachlässig“ sind und Schritte zu setzen sie zu mehr Sorgfalt zu bewegen. Damit verringert sich der Verwaltungsaufwand für den GVU und die Entsorgungsunternehmen, da die Meldungen über Fehlwürfe in einer Datenbank zusammengeführt und nicht über andere Wege (e-mail, SMS-Dienste etc.) gesammelt werden müssen. Zudem trägt die App dazu bei die Kompostierbarkeit des Biomülls zu erhöhen und Kosten einzusparen.  

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Forschungsgruppenleiter
Forschungsgruppe Digital Technologies
Institut für Creative\Media/Technologies
Researcher
Forschungsgruppe Digital Technologies
Institut für Creative\Media/Technologies
Department Medien und Digitale Technologien
Arbeitsplatz: A - Campus-Platz 1
M: +43/676/847 228 618
Externe Projektleitung
Peter Brandstetter (ecoplus)
Studierende
David Schaupp
David Schwarz
Bichler Bernhard
Alexandra Pronay
PartnerInnen
  • NÖ Gemeindeverband für Umweltschutz Melk und Scheibbs
  • Kerschner Umweltservice und Logistik GmbH
  • AWÖ Entsorgungs-GmbH
Finanzierung
FFG (Subprojekt des DIHOST)
Laufzeit
01.12.2020 – 31.12.2022
Projektstatus
abgeschlossen
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Forschungsgruppe Digital Technologies
Institut für Creative\Media/Technologies