Solidarwerkstatt: Solidarökonomie – Erwerbsarbeit

Solidarwerkstatt: Initiativen der Solidarökonomie – Alternativen zur klassischen Erwerbsarbeit


Ausgangsfrage ist, ob "Arbeit für alle" angesichts konstant hoher Beschäftigungslosigkeit überhaupt noch mehr ist als nur ein Mythos des vergangenen Zwanzigsten Jahrhunderts. Es bestehen latente Unsicherheiten, nicht nur bezüglich Erwerbsarbeit, sondern insbesondere auch hinsichtlich Leistung und Gewinnmaximierung als angebliche Grundlagen einer existenziellen Absicherung.


Konzepte eines nachhaltigen und solidarischen Wirtschaftens scheinen Hinweise auf Lösungsansätze für diese und andere Fragen anzubieten.


Die latente Unsicherheit dürfte mit dazu beitragen, dass zahlreiche "neue" Initiativen einer "Solidarökonomie" oder "Share Economy" entstehen. Sie sind überwiegend subsistenz- und gemeinwirtschaftlich orientiert und verstehen sich als Gegenentwürfe zum "klassischen Wirtschaftsmodell". Bieten sie auch tatsächlich ernstzunehmende Alternativen zur klassischen Erwerbsarbeit? Solche Initiativen und Projekte einer "Solidarökonomie" sind wirtschaftshistorisch gesehen zwar nicht ganz neu –werden aber offenbar immer dann wieder interessant, wenn die Grenzen bestehender Systeme deutlich werden, zum Beispiel gerade jetzt durch einen angespannten Arbeitsmarkt, zunehmend ungleiche Verteilungsverhältnisse, usw.


Projektkurzbericht

Bei den Forschungsaktivitäten standen die direkten und indirekten Angebote solidarökonomischer Projekte für NutzerInnen der Sozialarbeit im Mittelpunkt, also beispielsweise Tauschkreise, food-coops, Selbsthilfeeinrichtungen, aber auch virtuelle gemeinschaftliche Plattformen (freeware). Dazu wurden Einzelprojekte in Ostösterreich exemplarisch qualitativ beforscht.

Als die gemeinsamen Merkmale solcher Projekte wurden die freiwillige Koooperation, die Selbstorganisation und die gegenseitige Hilfe herausgearbeitet. In Detailbereichen ging es um die besonderen Angebote der einzelnen Projekte, ihre Unterstützungswirkungen für die NutzerInnen und ihre Zugangsregelungen, aber auch um die Organisationsformen, die internen Regeln sowie die rechtlichen Hintergründe, denen der Betrieb dort unterliegt.

Ergebnis war, dass die die meisten Projekte Offenheit auch gegenüber NutzerInnen der Sozialarbeit zeigen und zumeist auch handfeste Unterstützungsansätze bestehen - wohlgemerkt komplementär zum bestehenden sozialen Sicherungssystem und nicht als Ersatz dafür. Als aktuelle NutzerInnenzielgruppen konnten vor allem MigrantInnen, Menschen mit finanziellen Einschränkungen, ältere Menschen und Personen, die sozialen Anschluss oder Tagstruktur suchen, festgemacht werden.

Einen besonderen künftigen benefit für die Sozialarbeit, aber auch für die Projekte selbst, scheint auch die Möglichkeit gemeinschaftlicher Softwareentwicklung und – nutzung darzustellen.

Als rechtlich problematisch erwies sich oft, dass Einzelprojekte - bei buchstabengetreuer Auslegung mancher Gesetze und Regelungen - nicht immer unter eindeutigen Rahmenbedingungen handeln können.              

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Kontakt

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Institutsleiter Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung
Stellvertretender Studiengangsleiter Soziale Arbeit (MA)
FH-Dozent
Stellvertretender Departmentleiter
Department Soziales
Arbeitsplatz: B - Campus-Platz 1
M: +43/676/847 228 555
Laufzeit
31.08.2017 – 29.06.2018
Projektstatus
abgeschlossen
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung