St. Pölten2030: KlimaNEUTRAL + KlimaFIT

Wege in eine klimaneutrale Zukunft für die Stadt St. Pölten

Hintergrund

Der Klima- und Umweltschutz steht vor vielen Aufgaben. Neben einer radikalen Reduktion der Treibhausgasemissionen muss der Verlust von Biodiversität gestoppt, die Versauerung der Ozeane begrenzt, der Land- und Bodenverbrauch sowie die Freisetzung von nicht-rückgewinnbarem Phosphor und anderer langlebiger Schadstoffe eingeschränkt werden. Dies erfordert nicht nur technologische Innovationen, sondern auch ein neues Denken und Handeln, welches anerkennt, dass es „planetarische Leitplanken“ gibt, die menschliches Handeln begrenzen. Auf Grund der Versäumnisse der Vergangenheit sind die Herausforderungen enorm. Vor allem im nächsten Jahrzehnt werden große Anstrengungen unternommen werden müssen, um die genannten Probleme in den Griff zu bekommen.  

Projektinhalt & Ziel

Die Europäische Kommission hat mit „100 klimaneutrale Städte bis 2030“ eine ambitionierte Initiative ins Leben gerufen. In weniger als zehn Jahren sollen 100 Städte in ganz Europa ihren eigenständigen und nachhaltig wirksamen Weg in eine klimaneutrale Zukunft finden, wobei es gilt, nachhaltige Impulse für die Stadt- und die Wirtschaftsentwicklung sowie für das Leben in der Stadt selbst zu setzen. Die Stadt St. Pölten beteiligt sich an dieser Initiative und hat es sich mit dem Projekt „St. Pölten 2030: KlimaNEUTRAL und KlimaFIT“ zum Ziel gesetzt, innerhalb eines Jahres eine Strategie hin zur europäischen Klima-Modellstadt zu entwickeln. Dies soll unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft geschehen und so eine von der breiten Bevölkerung mitgetragenen Vision einer klimaneutralen Stadt zum Ergebnis haben. Handlungsfelder werden identifiziert und Maßnahmen gesetzt sowie alle erarbeiteten Inhalte in einer „Roadmap zur Klimaneutralität“ zusammengeführt.

Methodik

Bereits jetzt ist abzusehen, dass der Übergang zur Klimaneutralität der Gesellschaft einiges abverlangen wird. Dementsprechend werden begleitende Konzepte und Maßnahmen notwendig sein, die einen möglichst „gerechten” bzw. “fairen” Wandel erlauben. Mit dem Begriff „sustainability transition“ werden unterschiedliche Ansätze für einen systematischen Wandels hin zu mehr (ökologischer, sozialer und ökonomischer) Nachhaltigkeit umschrieben. Dafür braucht es „technologische“ und „soziale Innovationen“, eine übergeordnete Strategie, eine enge Zusammenarbeit aller Ebenen, aber auch eine große Bereitschaft, festgefahrene Wege zu verlassen und sich gemeinsam auf Veränderungs- und Anpassungsprozesse einzulassen. Maßnahmen, die alle Beteiligten ins Boot holen und zur aktiven Teilnahme einladen, sowie eine ganzheitliche Transformationsstrategie bilden das Kernstück der EU-Mission „100 klimaneutrale Städte“.

Mit seiner offenen, interessierten und engagierten Zivilgesellschaft, den zukunftsorientierten Institutionen und Unternehmen sowie einer entwicklungsoffenen Stadtverwaltung bringt St. Pölten ideale Startbedingungen für die EU-Klimainitiative mit. In der bereits 1991 dem Klimabündnis beigetretenen Stadt St. Pölten wurden beispielsweise durch Verbesserungen des öffentlichen Verkehrs und den Ausbau des Fernwärme- und Kältenetzes in der Vergangenheit bereits beachtliche CO2-Einsparungen erreicht. In Projekten mit gesamtstädtischer Relevanz wurde bereits bisher bewusst auf die Einbindung und Mitwirkung unterschiedlicher Akteure wie auch der Zivilgesellschaft gesetzt. Der Prozess zur Neugestaltung des Promenadenrings wurde zum Beispiel mit reger Beteiligung der Öffentlichkeit vorangetrieben und soll maßgeblich zur Verkehrswende in der Stadt beitragen. Diese etablierten Beziehungen zu den relevanten Institutionen und Akteuren werden gezielt für das vorliegende Projekt genutzt.

Ergebnis

Die Stadt St. Pölten, Expert*innen der Planung, des Klimaschutzes und der Klimaanpassung arbeiten gemeinsam mit Forschenden der TU Wien und der FH St. Pölten daran, den Weg in Richtung Klimaneutralität erfolgreich zu beschreiten. Die unterschiedlichen Akteure – von der Zivilgesellschaft über die Wirtschaft bis zur Stadtverwaltung – werden vollinhaltlich eingebunden und damit zur tragende Säule im Transformationsprozess. Damit handelt die Stadt St. Pölten ganz im Sinne der EU Mission „100 klimaneutrale Städte“ und kann zur Vorreiterin für eine klimaneutrale Zukunft werden.

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Senior Researcher Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung
Department Bahntechnologie und Mobilität
Arbeitsplatz: B - Campus-Platz 1
M: +43/676/847 228 481
Externe Projektleitung
Daniela Allmeier (Raumposition)
Studierende
Philipp Graf
Externe MitarbeiterInnen
Jonathan Fetka (TU)
Simon Tschannett (Weatherpark)
Robert Luger (3:0)
Johann Schneider (con.sens)
Florian Kratochwil (con.sens)
PartnerInnen
  • Raumposition Scheuvens I Allmeier I Ziegler OG
  • 3:0 Landschaftsarchitektur GachowetzLuger-Zimmermann OG
  • con.sens verkehrsplanung zt gesellschaft m.b.h.
  • TU - Inst. future.lab Research Center
  • Weatherpark GmbH Meteorologische Forschung und Dienstleistungen
Finanzierung
FFG Stadt der Zukunft
Laufzeit
01.07.2021 – 30.06.2022
Projektstatus
abgeschlossen
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung