An der FH St. Pölten wurde zwischen 2017 und 2018 im Rahmen eines Studierendenprojekts zusammen mit ehemals betroffenen Jugendlichen systematisch zur Geschichte der Außenstelle Kirchberg am Wagram (gehörend zur Bundeserziehungsanstalt Kaiserebersdorf in Wien) gearbeitet. Unter breiter Beteiligung von TV, Radio und Printmedien wurden grundlegende Einblicke in die historischen Zusammenhänge sowie die vorherrschenden Missstände gewonnen. Im Rahmen systematischer Biographiearbeit mit Betroffenen erfolgte Bewältigung und Dokumentation der Ereignisse.
Derzeit gibt es noch Kontakt zu insgesamt vier ehemals Betroffenen, die an dem 2017 an dem Studierendenprojekt mitwirkten und Begehungen zu diesem Zeitpunkt anboten. Eine systematische Begleitforschung zu den Wirkungen und Lernerfahrungen ist jedoch ausstehend. So fehlt es an grundlegenden Einsichten zu folgenden Themen:
- Fragen der Restauration und des Recovery (Wiencke 2011)
- Fragen der Mentalisierung, der Bewältigung durch proaktive Biographiearbeit (vgl. Baum-Breuer 2014; vgl. dazu auch Przyborski/Wohlrab-Sahr 2014)
- Fragen der Gründung von Netzwerken und Peer–Groups, die die Gruppe der Betroffenen mit Gruppen des Care Leavers (Sievers/Thomas 2016) vergleichend gegenüberstellen bzw.
- Fragen der Etablierung von organisationsbezogenen Standards, die vorsorgend in Organisationen der Fremdunterbringung wirksam werden (Stichwort: Organisationale Transformation)