Alternative Settings – „Dorthin gehen wo die Menschen sind“ Unterstützungs- und Beratungsangebote in beliebten digitalen und öffentlichen Räumen

Widmete sich den mit der Pandemie verbundenen Herausforderungen für Soziale Organisationen und entwickelte daran angepasste Beratungs- und Unterstützungsangebote.

Hintergrund

Die COVID-19 Pandemie sowie die damit verbundenen notwendigen Maßnahmen hatte zahlreiche Einschränkungen zur Folge. Die sozio-ökonomische Auswirkungen der Pandemie führten zu einer Zunahme an prekären Lebens- oder Multiproblemlagen und einem erhöhten Bedarf an Beratungs- und Unterstützungsangeboten. Gleichzeitig gestaltete sich die Umsetzung „traditioneller“ sozialer Dienstleistungsangebote schwierig, weil diese nur teilweise in der bewährten Form angeboten werden konnten. Auch beeinträchtigte die Situation Vernetzungsaktivitäten sowie die Kontaktanbahnung zwischen sozialen Einrichtungen und potentiellen Klient*innengruppen, welche durch die Pandemie von Armuts- oder Ausgrenzungserfahrungen betroffen waren. Durch die Kontakteinschränkungen verschoben sich soziale Begegnungen vom Innenbereich vermehrt in den digitalen- oder öffentlichen Raum. Es war daher ein Gebot der Stunde, die Nutzung dieser Räume sowie die gegenwärtigen Beratungs- und Unterstützungsangebote zu erweitern.

Projektinhalt

Die Pandemie und ihre Folgewirkungen erforderten flexible Maßnahmen und eine deutliche Ausweitung der Hilfs-Angebote. Das vorliegende Forschungsprojekt widmete sich diesen Herausforderungen und versuchte ihnen mit der Entwicklung neuer Formate zu begegnen. Im Einklang mit den Prinzipien „Aufsuchender Sozialarbeit“ wurden sowohl Outdoor-Bereiche als auch digitale Räume dafür genutzt, um mit Menschen, die Beratung und Unterstützung brauchten, in Kontakt zu treten. Es galt „dorthin zu gehen, wo die Menschen sind“ und Räume zu nutzen, in welchen sich Menschen ohnehin aufhalten. Im Zentrum dieses Forschungsvorhabens stand daher die Weiterentwicklung von bewährten Beratungs- und Unterstützungsangeboten (alternative Settings) auf Basis der Vorlieben, Gewohnheiten sowie Handlungsspielräume potentieller Nutzer*innen.

Ziele

Im Fokus des Projektes standen die Erweiterung von Unterstützungssystemen für Kinder, Jugendliche und Familien sowie die Förderung gesellschaftlicher Teilhabe. Ziel des Projekts war es, Beratungs-, Unterstützungs- sowie Selbsthilfeangebote zu gestalten, welche trotz veränderter Kommunikationsmöglichkeiten ohne Einschränkungen von möglichst vielen Menschen genutzt werden können. Beliebte Angebote, öffentliche Plätze oder digitale Räume wurden identifiziert und analysiert. Zudem war es unerlässlich Barrieren abzubauen, die entwickelten Tools in die Praxis zu bringen und sie laufend zu evaluieren und weiterzuentwickeln. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden im Rahmen von Guidelines, Publikationen und Workshops vermittelt.

Methodik

Die Einbindung zahlreicher Organisationen aus unterschiedlichen Bereichen ermöglichte es  Problemlagen aus verschiedenen Blickwinkeln auszuleuchten. Die Armutskonferenz unterstützte die Kooperationspartner*innen und koordinierte die Umsetzung des Forschungsprojektes. Das Ilse Arlt Institut für soziale Inklusionsforschung der Fachhochschule St. Pölten steuerte seine fachliche Expertise bei und unterstützte bei der Konzeption, Umsetzung und Evaluierung. Tools, Methoden, alternative Settings sowie Guidelines wurden in einem partizipativen Prozess gemeinsam von Expert*innen und Nutzer*innen entwickelt. Ergebnis war ein Toolkit zur Umsetzung von Informations-, Beratungs-, Unterstützungs-, Empowerment- sowie Vernetzungsaktivitäten in öffentlichen und digitalen Räumen. Die Angebote wurden prototypisch durch die beteiligten Organisationen umgesetzt, reflektiert und weiterentwickelt. Der Forschungsprozess war eine beständige Weiterentwicklung basierend auf den Erkenntnissen der jeweiligen Vorstufe.

Ergebnis

Bestehende Instrumente und bewährte Methoden für Beratungs- und Unterstützungsleistungen wurden untersucht, über gemeinsame Lernprozesse weiterentwickelt und umgesetzt. Die daraus entstandenen "Werkzeuge" und methodischen Vorgangsweisen wurden in Form einer Toolbox zugänglich gemacht. Das Wissen um, sowie die gewonnen Erfahrungen bei der Anwendung der entwickelten Methoden werden/wurden in Workshops für Mulitplikator*innen vermittelt, mit interessierten Organisationen geteilt und über beide Wege weiterverbreitet.

Publikationen:

Armutskonferenz (2022): Toolkit Alternative Settings öffentlicher Raum

Armutskonferenz (2022): Toolkit Alternative Settings digitaler Raum

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FH-Dozentin
Department Soziales
Arbeitsplatz: B - Campus-Platz 1
M: +43/676/847 228 554
Externe Projektleitung
Mag. Robert Rybaczek-Schwarz (Verein - Die Armutskonferenz)
Externe MitarbeiterInnen
Mag.a (FH) Maria Fitzka-Reichart, MBA
Jutta Konvicka (Verein – Die Armutskonferenz)
PartnerInnen
  • Arbeiter-Samariter-Bund Wien – Wohnen und Soziale Dienstleistungen GmbH
  • EXIT_sozial, Linz
  • ISGS drehscheibe, Kapfenberg
  • Jugend am Werk Steiermark GmbH, Geschäftsbereich Ausbildung und Arbeitsmarkt Graz
  • JUNO Zentrum für Getrennt- und Alleinerziehende, Wien
  • Schuldnerberatung Niederösterreich gemeinnützige GmbH, St. Pölten
  • Schuldnerberatung Steiermark GmbH, Graz
  • Verein „für Alleinerziehende und getrennt lebende Eltern“, Linz
  • Verein maiz, Linz
  • Verein „ILLUSIONS“ Koordinationsbüro für soziokulturelle Projekte und Initiativen, Graz
  • Verein „Wohnplattform“, Linz
  • VertretungsNetz – Fachbereich Erwachsenenvertretung Wien
  • ZEBRA – Interkulturelles Beratungs- und Therapiezentrum, Graz
Finanzierung
Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Laufzeit
01.06.2021 – 30.04.2022
Projektstatus
abgeschlossen
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung