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Geschäftsmodelle der Kreislaufwirtschaft und unterstützende Maßnahmen für Lieferketten in der österreichischen Bauwirtschaft

Hintergrund

Die Bauindustrie verbraucht erhebliche Mengen an natürlichen Ressourcen und trägt wesentlich zu den CO2-Emissionen bei. Um den ökologischen Fußabdruck zu verringern und die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, ist daher auch in der Baubranche ein Umdenken erforderlich. Eine Möglichkeit, diesem Problem zu begegnen, besteht darin, fossile und energieintensive Baumaterialien teilweise durch Holz zu ersetzen. Die wachsende Nachfrage nach Holz in der EU verlangt jedoch nach einer Abkehr vom traditionellen, linearen und derzeit dominanten Geschäftsmodell des „Nehmens - Herstellens - Entsorgens“. Inspiration und Lösungsansätze für eine neue Herangehensweise bieten die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft. Sie weisen die Richtung für ein klimafreundlicheres Bauen, das die Ressource Holz effizient und umweltschonend einsetzt.

Projektinhalt

In dem vorliegenden Projekt untersuchen wir, inwieweit sich Grundsätze der Kreislaufwirtschaft in konkrete Maßnahmen für eine nachhaltigere Bauindustrie überführen lassen. Wir wenden verschiedene Methoden an, darunter Interviews, Kartierung der Lieferketten sowie Analysen mithilfe von Spieltheorie und Simulation. Unser Fokus liegt insbesondere auf dem Holzbau und den Lieferketten in diesem Industriezweig. Vor allem geht es uns darum, politischen Veranwortungsträger*innen Entscheidungshilfen zu geben, die es ihnen erleichtern, nachhaltigen Praktiken zum Durchbruch zu verhelfen. Um bedürfnisgerechte Lösungen zu entwickeln, untersuchen wir die Merkmale der Lieferketten im Bauwesen und ermitteln die potenziellen Vorteile und Risiken, die die Einführung eines Kreislaufkonzepts mit sich bringt. Außerdem versuchen wir, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit möglichst gut zu vereinen. Angesichts der drängenden Probleme durch die Klimaveränderung ist es unser Ziel, Maßnahmen auszuarbeiten, die rasch zu spürbaren Verbesserungen führen.

Forschungsfragen

Die Forschungsfragen lauten:

  • Können Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zu Maßnahmen führen, mit denen sich die CO2-Emissionen der österreichischen Holzbauindustrie deutlich reduzieren lassen? Welche der sechs R’s – Reduce, Reuse, Recycle, Refuse, Rethink und Repair – erweisen sich in diesem Zusammenhang als sinnvoll?
  • Wer sind die wichtigen Akteur*innen in der österreichischen Holzlieferkette und wo muss angesetzt werden, damit ein Übergang zu mehr Nachhaltigkeit zu schaffen ist?
  • Welche Potenziale für mehr Nachhaltigkeit bergen die Holzlieferketten, welche Herausforderungen stellen sich und wo sind Reibungspunkte? Welche Maßnahmen muss die österreichische Politik setzen, um Strategien der Kreislaufwirtschaft zu fördern?
  • Da es in Österreich keinen etablierten Markt für recycelte oder wiederverwendete Materialien gibt, ist es oft billiger, neu zu kaufen. Welche Maßnahmen müssen daher ergriffen werden, um den Einsatz von recycelten oder wiederverwendeten Materialien im Bauwesen zu erhöhen?

Ergebnisse

​Wir entwickeln Konzepte für nachhaltige Lieferketten in der Bauindustrie und orientieren uns dabei an den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Wir zeigen nicht nur auf, welche Vorteile zirkuläre Wirtschaftsmodelle für die Holzbauindustrie haben, sondern legen auch die wirtschaftlichen und ökologischen Zielkonflikte sowie die mit dem Übergang verbundenen Risiken dar. Darüber hinaus werden politische Maßnahmen, die zu mehr Nachhaltigkeit in der Bauindustrie führen sollen, auf ihre Wirksamkeit geprüft.

 

Projektpartner

Fördergeber

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Senior Researcher Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung
Department Bahntechnologie und Mobilität
Arbeitsplatz: B - Campus-Platz 1
M: +43/676/847 228 307
Externe Projektleitung
Lena Silbermayr (Projektleitung)
PartnerInnen
  • WU Wien; Research Institute for Supply Chain Management (Projektleitung)
Finanzierung
FFG (Klima- und Energiefonds)
Laufzeit
01.09.2024 – 31.08.2027
Projektstatus
laufend
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung