"Dazugehören". Das Erleben von Zugehörigkeit

"Dazugehören". Das Erleben von Zugehörigkeit in unterschiedlichen Lebensphasen und seine intersektionalen Dynamiken.


Sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen und Anerkennung zu erfahren, ist ein identitätsstiftendes Element menschlicher Entwicklung und sozialen Erlebens. Ethnische und soziale Herkunft wie auch das Geschlecht sind in allen Lebensphasen prägend für ein Gefühl von Zugehörigkeit. Sie stehen im Mittelpunkt des Forschungsprojekts. Der Fokus wird auf Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Erwachsene gelegt, die unterschiedliche sozialpädagogische Einrichtungen nützen.


Den theoretisch-pädagogischen Referenzrahmen des Projekts bietet die Sozialpädagogik des Lebensalters, denn sie bringt Lebensphasen und psychosoziale Herausforderungen in eine Systematik. Biografische Lebensbewältigung als erkenntnisleitendes Konzept beschreibt Erleben und Bewältigungsstrategien, die Grundlage sozialarbeiterischen und sozialpädagogischen Handelns darstellen.


Mittels qualitativer und ethnografischer Forschungsstrategien (teilnehmende Beobachtung, Interviews, digitale Medien etc.) wird in verschiedenen Settings der Frage nachgegangen, wie sich "Dazugehören" zeigt und welche Bedeutung intersektionale Dimensionen dabei spielen.


Endbericht des Projekts

Im von Dr.in Ursula Hermann und Dipl. Päd. Philipp Leeb begleiteten Forschungsprojekt "Dazugehören" untersuchten Studierende des berufsbegleitenden Master für Sozialpädagogik der FH St. Pölten wie und unter welchen Bedingungen Menschen sich zugehörig fühlen, sodass es für sie identitätsstiftend wirkt.

Zugehörigkeit und Anerkennung sind wesentliche identitätsstiftende Elemente und ein zentrales Bedürfnis sozialen Erlebens. Insbesondere die ethnische und soziale Herkunft wie auch das Geschlecht sind in allen Lebensphasen prägend für ein Gefühl von Zugehörigkeit und standen im Mittelpunkt des Forschungsprojekts. Den theoretisch-pädagogischen Referenzrahmen des Projekts bot die Sozialpädagogik des Lebensalters (Böhnisch 2017), denn sie bringt Lebensphasen und psychosoziale Herausforderungen in eine Systematik. Biografische Lebensbewältigung als erkenntnisleitendes Konzept beschreibt Erleben und Bewältigungsstrategien, die Grundlage sozialarbeiterischen und sozialpädagogischen Handelns darstellen. Mittels qualitativer Forschungsstrategien wurde im Rahmen von vier Masterarbeitsgruppen und einer Einzel-Masterarbeit der Frage nachgegangen, wie sich „Dazugehören“ zeigt und welche Bedeutung intersektionale Dimensionen dabei spielen.

In "Orte der Begegnung, Orte der Zugehörigkeit" wurde in Fußball- und Handballvereinen, in Jugendzentren und an Treffpunkten älterer männlicher Migranten erforscht, wie Zugehörigkeit im Kontext von Migration und Männlichkeit an den jeweiligen Orten in Bezug auf verschiedene Lebensalter konstruiert wird.

Die Masterarbeit „Bist du ein Mann?“ untersuchte die Konstruktion und Auswirkung von Männlichkeit in unterschiedlichen Lebensaltern. Im Konkreten wurden die Männlichkeitsbilder in elementarpädagogischen Einrichtungen, von Klienten in der stationären Fremdunterbringung und von männlichen Sozialpädagogen untersucht.

In „Wo gehöre ich dazu?“ wird die Bedeutung von Zugehörigkeit für vulnerable Erwachsene im Übergang ins Erwachsenenleben erforscht. Dabei nehmen die Autorinnen mit Care Leavern und jungen Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung zwei Gruppen in den Forschungsfokus, die mit besonderen, wenn auch sehr ungleichen, Anforderungen an (Lebens-)Übergänge konfrontiert sind.

Die Bedeutung der Zugehörigkeit pädagogischer Berufsgruppen (Lehrer_innen und Sozialpädagog_innen) in der Kinder- und Jugendpsychiatrie wird in der Arbeit „The meaning of belonging“ in den Forschungsfokus genommen.

Junge Erwachsene mit psychischer Erkrankung und ihr Erleben von sozialer Zugehörigkeit im Beschäftigungskontext stehen in der Einzelarbeit „Zugehörigkeit im Lebensbereich Alter“ im Mittelpunkt der Forschung.

Der Forschungsprozess der einzelnen Gruppen/Personen wie auch die Begleitung der Entwicklung der einzelnen Forschungsprojekte haben vor allem drei wiederkehrende Aspekte deutlich gemacht, die von hoher Praxisrelevanz sind: das Erleben von Zugehörigkeit, das stark geprägt wird von intersektionalen Dynamiken, die höchst unterschiedlichen Bewältigungsstrategien der einzelnen Zielgruppen und die Bedeutung der jeweiligen Lebenslagen und Übergänge.

Masterarbeiten

Franzl, Alexandra / Schwarz, Verena / Weiss, Claudia (2020): Wo gehöre ich dazu? Die Bedeutung von Zugehörigkeit für vulnerable Erwachsene im Übergang ins Erwachsenenleben. Masterarbeit, St. Pölten.

Geschwendner, Theresa / Hallas, Andreas / Neudorfer, Sophie 2020): Bist du ein Mann? Zur Konstruktion und Auswirkung von Männlichkeit in unterschiedlichen Lebensaltern. Masterarbeit, St. Pölten.

Katala-Kronberger, Thomas / Sehorz, Renate / Toth, Johannes / Zalud, Margareta / (2020): Orte der Begegnung - Orte der Zugehörigkeit. Masterarbeit, St. Pölten.

Kilian, Judith (2020): Zugehörigkeit im Lebensbereich Arbeit. Wie erleben junge Erwachsene mit psychischer Erkrankung soziale Zugehörigkeit im Beschäftigungskontext? Masterarbeit, St. Pölten.

Koiser, Julia / Zwinz, Nicole (2020): The meaning of belonging. Die Bedeutung der Zugehörigkeit pädagogischer Berufsgruppen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Masterarbeit, St. Pölten.

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Studiengangsleiter Soziale Arbeit (MA)
Institutsleiter Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung
FH-Dozent
Stellvertretender Departmentleiter
Department Soziales
Arbeitsplatz: B - Campus-Platz 1
M: +43/676/847 228 555
Laufzeit
30.09.2018 – 29.09.2020
Projektstatus
abgeschlossen
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung