Vernetzung und Weiterentwicklung von Ausbildungs- und Lehrprogrammen in der Diätetik/Diätologie
Ernährung und europäische Vernetzung
Demographischer Wandel und gesellschaftliche Veränderungen stellen das Gesundheitssystem in Europa vor große Herausforderungen. Die größten Gesundheitsprobleme gehen von chronischen, nicht übertragbaren Krankheiten aus, obwohl diese primär durch lebensstilrelevante Faktoren verursacht sind, und daher als weitgehend vermeidbar gelten.
Da Gesundheitsfachkräfte der Diätetik einen wesentlichen Beitrag in der Prävention und Therapie von Erkrankungen leisten, ist eine innovative Strategie zur Vernetzung und Weiterentwicklung der Ausbildung dieser Berufsgruppe auf europäischer Ebene erstrebenswert. Wesentliche Forderungen sind die Entwicklung von kompetenzbasierten Curricula, der Einsatz von Informationstechnologien und evidenzbasiertes Arbeiten. Dies kann unter anderem durch die Bildung von Netzwerken zwischen Ausbildungszentren erreicht werden, um Wissen und Ressourcen zu nützen und gemeinsam weiter zu entwickeln.
Europäische Kooperation und virtuelle PatientInnen
Ein europäisches Expertenteam aus Hochschulen mit dem Fachgebiet Diätetik aus Antwerpen (BE), Fulda (DE), Groningen (NL), Neubrandenburg (DE) und St. Pölten (AT) bildete 2015 ein Konsortium und definierte gemeinsam Maßnahmen zur Förderung von Ausbildung und Kompetenzentwicklung. Dabei wurden die Agenda der Europäischen Kommission zur Modernisierung der Hochschulbildung sowie die von der European Federation of Associations of Dietitians (EFAD) definierten Kompetenzen berücksichtigt. Das Ergebnis ist das von der EU geförderte Projekt IMPECD zur Förderung von Ausbildung und Kompetenzentwicklung in der Diätetik. Das Projekt wird außerdem von zahlreichen europäischen und nationalen Berufsverbänden gefördert und mit Expertise unterstützt.
Online Kurse und lebenslanges Lernen
Hoch qualifiziertes Personal ist die Schlüsselressource des Gesundheitssektors. Kernkompetenzen werden über den im Projekt entwickelten Massive Open Online Course (MOOC) trainiert. Dabei wird das IMPECD-Projektteam vom Service- und Kompetenzzentrum für Innovatives Lehren & Lernen (SKILL) und dem Institut für Creative\Media /Technologies (IC\M /T) didaktisch und technisch unterstützt. Ein internationaler Austausch von Lehrenden und Studierenden fördert den Wissenstransfer, sowie die Umsetzung angewandter Forschungsprojekte und deren Publikation. Die Ergebnisse des Projekts inklusive der Materialien etc. werden mit Ende des Projekts 2018 als Creative Commons zur Verfügung gestellt. Der Kompetenzerwerb durch den MOOC wird laufend von und mit Studierenden evaluiert.
Projektziele
IMPECD zielt unter Berücksichtigung zahlreicher Teilaspekte und -ziele auf eine generelle Qualitätssteigerung in der Ausbildung und Expertise von Diätologinnen und Diätologen ab, und entspricht damit der europäischen Initiative zur Öffnung der Bildung und des EU-Modernisierungsprogramms für Universitäten und Hochschulen.
Neben der Entwicklung eines einheitlichen Modells für den Dietetic Care Process mit den Schritten Ernährungs-Assessment, Ernährungsdiagnose, Planung und Durchführung der Ernährungsintervention sowie Monitoring und Evaluation wird ein englischsprachiger MOOC im Umfang von fünf ECTS für die Curricula der Studiengänge Diätetik entwickelt. Die Kompetenzentwicklung der Studierenden erfolgt hochschulübergreifend durch das Training zur Ernährungstherapie anhand von virtuellen Patientinnen und Patienten, die mit Expertinnen und Experten aus Medizin, Pharmazie und Didaktik erstellt werden. Bei der diätetischen Therapie wird das Prozessmodell angewendet, um den Ernährungsstatus zu erheben, zu diagnostizieren, eine Therapie festzulegen, zu beobachten und zu evaluieren. Pädagogische Trainingsmaterialen sowie Evaluierungs- und Testinstrumente werden erarbeitet, um die Lernkompetenzen der Studierenden zu überprüfen.
Funding
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
Sustainability & Impact Board
Publikationen
Video
CampusTalk
Presseberichte
Virtuelle Patienten erhalten Ernährungstherapie
14.07.2017Medium: Die Presse
- University of Applied Sciences Neubrandenburg [Deutschland]:
- Prof. Dr. Luzia Valentini, Dipl. Med. päg. Sabine Ohlrich, Dr. Daniel Buchholz (09/2015-12/2017), Karoline Lang,MSc , Shelly Rachman-Elbaum, MSc
- University of Applied Sciences Fulda [Deutschland]:
- Prof. Dr. Kathrin Kohlenberg-Müller, Prof. Dr. Sigrid Hahn, Christina Gast
- Artesis Plantijn Hogeschool Antwerpen [Belgien]:
- Koen Vanherle, Veerle Van Vlaslaer, Marijke Meeusen, Marleen Adam, Eline Baete, Hanna Aerts (09/2015 – 12/2016), Bente Le Bruyn
- Hanzehogeschool Groningen Stichting [Niederlande]:
- Andrea Werkman, Maaike Roemeling-Walters, Renate Heine-Bröring
- Sustainability and Impact Board:
- European Federation of Associations of Dietitians (EFAD) [Niederlande]
- European Network of Dietetic Students (ENDietS) [Niederlande]
- http://www.efad.org/everyone
- Austrian Association of Dietitians
- http://www.diaetologen.at/
- German Dietitian Association [Deutschland]
- http://www.vdd.de/servicenavigation/english/
- Nederlandse Vereniging van Diëtisten [Niederlande]
- http://www.nvdietist.nl/
- Vlaamse Beroepsvereniging Voedingskundigen en Diëtisten [Belgien]
- http://www.vbvd.org/
- Union Professionnelle des diplômés en Diététique de Langue Française (UPDLF asbl) [Belgien]
- http://updlf-asbl.be