Inklusion – Erklärung aus erster Hand

UserInnen-Partizipation in Praxis und Lehre, (inter)nationale Bestandsaufnahme, Konzeptadaption/-entwicklung, Bedarfsanalyse/-stimulation

Inklusion – Erklärung aus erster Hand

Wie kann Inklusion durch Exklusionsbetroffene/-gefährdete erklärt und promotet werden? Wie können diese Personen für diese Vermittlungsarbeit geschult werden?


Ziele des Projekts sind die Erhebung des Status quo und die Erarbeitung eines Schulungskonzepts und Suche eines Anbieters. Außerdem soll das Interesse an Bildungseinrichtungen für den Einsatz der geschulten Personen geweckt und ein Einsatzplan erstellt werden. Die Studierenden machen Aktionsforschung in dem Sinn, dass bereits durch die Status quo Erhebung und die Suche nach interessierten Einrichtungen vielerorts eine Auseinandersetzung mit der Thematik erfolgt. Sie führen Interviews und erstellen und adaptieren Lehrpläne. Darüber hinaus führen sie Probeseminare für Betroffene durchund absolvieren Piloteinsätze an Hochschulen.


Projektendbericht

Inklusion ist als Begriff in aller Munde. Was der Begriff bedeutet, wird von verschiedenen Stakeholdern definiert. In Deutschland werden durch die Initiative „Inklusive Bildung“ (Kiel) Menschen mit Behinderung ausgebildet, die ihrerseits als Dozent*innen in Hoch/Schulen „Inklusion“ lehren. Dieses Beispiel diente uns exemplarisch als Anstoß, uns im Projekt mit der Situation in Österreich zu beschäftigen.

Im Rahmen des Masterprojekts erforschten die Autor*innen der Masterarbeiten einerseits, inwieweit Menschen mit Erfahrungen der Flucht, der Wohnungs- und Obdachlosigkeit, der (De-)Radikalisierung sowie Menschen mit Lernschwierigkeiten derzeit Vermittlungsarbeit praktizieren. Andererseits haben die Verfasser*innen Konzepte entworfen, in denen von Exklusion betroffene Personen als Expert*innen auftreten und Informationen aus erster Hand zur Verfügung stellen.

Es ist eine noch immer weit verbreitete Praxis, dass Vertreter*innen verschiedener Professionen in einem Bereich aus zweiter Hand berichten. Ihre Expertise soll nicht als gering eingeschätzt werden, da ihre Arbeit sehr wichtig ist, um die Integration bestimmter Menschengruppen in unsere Gesellschaft zu fördern. Um diesen Prozess und weitere Entwicklung zu unterstützen ist es allerdings notwendig, dass Menschen, die von Exklusion betroffen sind, dazu befähigt werden, selbst Informationen über ihre Lebenswelt und ihre Erfahrungen an andere weiterzugeben. Die Annahme der Autorinnen ist es, dass Inklusion durch Vermittlungsarbeit gefördert wird. Dafür ist eine gezielte und professionelle Auseinandersetzung mit Expert*innen aus erster Hand wichtig. Damit sollen Berührungsängste zwischen Exklusionsbetroffenen der Sozialen Arbeit und Studierenden überwunden werden und paternalistische Tendenzen in der Sozialen Arbeit abgebaut. Soziale Arbeit hat auf Augenhöhe zu erfolgen, es soll von Vorstellungen von Sozialarbeiter*innen über die richtige Lebensführung der Betroffenen, Abstand genommen werden.

Vermittlungsarbeit kann weiters dazu dienen, die Ressourcen der Personen zu stärken und diese zu nutzen, ihnen durch einen Expert*innenstatus Wertschätzung (und Verdienst) entgegenzubringen sowie Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft und bei zukünftigen Sozialarbeiter*innen zu fördern.
Die Arbeiten enthalten die Beschreibung einer Reihe von Projekten, wo durch Betroffene Vermittlungsarbeit geleistet wird. Darüber hinaus wurde neue Formate konzipiert und erprobt. Das alles basierend auf einer persönlichen Auseinandersetzung mit Vertreter*innen der Zielgruppen.

Im Handlungsfeld Menschen mit Lernschwierigkeiten wurde eine die Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse in leichter Sprache ans Ende der Masterarbeit gestellt, um eine Lesbarkeit für Menschen mit Behinderung zu ermöglichen.

Aus dem echten Leben – Weil doch ALLE etwas zu sagen haben

Was bedeutet für dich ein gutes Leben? Was stellt „Wohnen“ für dich dar? Wie bist du eingebunden in die Gesellschaft und wie siehst du die Zusammenarbeit von Klient*innen und Sozialarbeiter*innen? Neben diesen Fragen sprechen Hanna, Manu, Michelle, Sebastian und Stefan u.a. über die Mindestsicherung, Vorurteile, den öffentlichen Raum und den Innsbrucker Wohnungsmarkt.

Susanne Schwärzler hat im Rahmen ihres Forschungsprojektes im Master Soziale Arbeit einen Workshop entwickelt. Von Exklusion betroffene, Sozialarbeitsstudierende und ein Sozialarbeiter tauschen sich über ihre Lebensrealitäten aus. Daraus entstanden sind 17 Podcasts, in denen persönliche Erfahrungen und Sichtweisen, strukturelle Rahmenbedingungen und sozialwissenschaftliche Theorien Platz finden. 

 Themen über das echte Leben - Kurzweilig verpackt in 17 Podcasts zum Anhören

Aus dem echten Leben

Projektbericht Inklusion

Masterarbeiten

Laufzeit
31.08.2017 – 29.06.2019
Projektstatus
abgeschlossen
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung