Inklusives Wohnprojekt Diakonie

Inklusive Wohnprojekte sind die Zukunft. Doch was braucht es, damit solche Konzepte funktionieren und halten können, was sie versprechen?

Innovative Wohnformen wie betreutes, betreubares oder generationenübergreifendes Wohnen werden immer häufiger. Derartige Konzepte profitieren von einer lebendigen Nachbarschaft mit Partizipation und gegenseitiger Unterstützung – dazu braucht es aber auch eine dementsprechende Architektur, die Platz und Raum für positive Begegnungen schafft und mit dem Spannungsfeld von Wohnraum als privater Rückzugsort und Wohnraum als Ort der nächsten Nachbarschaft umzugehen weiß. Die vorliegende Machbarkeitsstudie der Fachhochschule St. Pölten ist als Basis für die Entwicklung eines entsprechenden Unterstützungsangebots von Architekten geplant. 
Der Architekt plant sein Angebot zukünftig um Expertise für innovative Wohnformen zu erweitern und beabsichtigt mit diesem Konzept ein zusätzliches innovatives Betreuungsangebot für realisierte Wohnprojekte zu schaffen und diese bereits in die Bauplanung zu integrieren.

Nachbarschaft für Alle

Ziel des Angebots ist es, den Aufbau nachbarschaftlicher Organisationsstrukturen in und rund um inklusive Wohnprojekte zu erleichtern und aktiv zu unterstützen. Dabei sollen bewährte Elemente der Belebung von nachbarschaftlichen Strukturen mit innovativen Ansätzen kombiniert werden. Das Konzept soll primär auf die Förderung aktiven Zusammenlebens fokussieren, wobei die Stärken jedes und jeder Einzelnen gezielt eingesetzt werden sollen. Somit soll der steigende Hilfebedarf eines inklusiven Wohnprojekts besser berücksichtigt und abgedeckt werden können.

Umsetzung und Ausblick

Mittels Recherche, Literaturarbeit sowie qualitativer und partizipativer Erhebung werden vergleichbare Projekte ermittelt und gelungene Modelle nachbarschaftlicher Selbstorganisation am Beispiel eines konkreten Projektes in Gallneukirchen untersucht. Zu den zentralen Fragestellungen der Studie zählen:
Welcher Mehrwert ergibt sich aus unterschiedlichen innovativen Elementen?
Welche Bedeutung kann der Förderung lebendiger Nachbarschaft (Kontakte, gegenseitige Unterstützung, gebraucht werden, Hilfe bekommen) an der Stärkung einer selbständigen und selbstbestimmten Lebensführung zukommen? Wie kann diese organisiert werden?
Ab wann bringt der Einsatz einer professionellen Koordinatorin den meisten Mehrwert und wie viel Koordination braucht eine lebendige Nachbarschaft?
Wie kann soziale Kompetenz und das nötige Know-How zur nachhaltigen Selbstorganisation an BewohnerIinnen und Nachbarschaft vermittelt werden?
Welche Strukturen bzw. Modelle eignen sich am besten zur Organisation guter Nachbarschaft?
Wie können unterschiedliche Bedürfnisse eines inklusiven Wohnhauses, das auch Wohnungen für BewohnerInnen mit speziellen Bedürfnissen (Pflege, Behinderung) inkludiert, bestmöglich abgedeckt werden?
Wie gelingt die Einbindung möglichst aller BewohnerInnen und der umgebenden Nachbarschaft?
Welches Kommunikationskonzept braucht es für eine funktionierende Umsetzung des Angebots?
 
Ziel des Projektes ist ein Leitfaden für die Unterstützung des Aufbaus nachbarschaftlicher Strukturen inklusive konkreter Handlungsempfehlungen.

PartnerInnen
  • Architekt D.I. Gernot Fritz
Finanzierung
Auftragsforschung
Laufzeit
24.02.2017 – 23.02.2018
Projektstatus
abgeschlossen
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung