Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wurden Lebensrealitäten von jungen Menschen innerhalb der Region Pielachtal erforscht und analysiert. Ziel der Kleinregion war, zukunftsweisende Maßnahmen zu schaffen, die der Jugend im Pielachtal Perspektiven eröffnen. Dazu wurde die Forschung in Auftrag gegeben.
Was bewegt eigentlich unsere Jugendlichen?
Diese und andere Fragen stellten sich die acht Gemeinden Frankenfels, Schwarzenbach an der Pielach, Loich, Kirchberg an der Pielach, Rabenstein an der Pielach, Hofstetten-Grünau, Weinburg und Ober-Grafendorf der Kleinregion Pielachtal (Bezirk St. Pölten Land). Die Kleinregion war daran interessiert, das Verständnis für Lebens- und Problemlagen junger Menschen im Pielachtal zu erweitern. Neben dem Erfassen der Perspektive von ExpertInnen war besonders wichtig, die Erfahrungen und Anliegen aus der Perspektive junger Menschen zu erheben. Die Studie wurde in enger Zusammenarbeit mit Jugendlichen und Vertreterinnen und Vertretern aus den Gemeinden durchgeführt.
Der Forschungsprozess orientierte sich an folgenden Fragestellungen:
- Wo halten sich Jugendliche im Pielachtal im öffentlichen Raum auf?
- Gibt es Jugendgruppierungen und wenn ja, welche? Wie grenzen sich diese Gruppierungen voneinander ab?
- Welche Gefährdungslagen können festgestellt werden (z. B. Suchtgefährdung, destruktive Strategien)?
- Welche Angebote für Jugendliche gibt es im Pielachtal und wie arbeiten diese (zusammen)?
- Welche Wünsche und Bedürfnisse haben Jugendliche in der Region?
- Welche Handlungsstrategien gibt es, um für Jugendliche Perspektiven zu erweitern?
- Welche Stakeholder, Ressourcen und Netzwerke bestehen, um unspezifische Präventionsarbeit in Bezug auf Jugendliche im Pielachtal zu leisten?
Grundsätze, Partizipation und Beteiligung
Ziel der „Sozialraumanalyse/Jugendstudie Pielachtal“ war es, eine wissenschaftliche Analyse der Lebenswelt junger Menschen in der Kleinregion vorzunehmen. Dieser Prozess war als interaktives Geschehen zwischen den ForscherInnen und den Beteiligten vor Ort konzipiert. Auf diese Weise sollten die Lebensrealitäten Jugendlicher nicht nur abgebildet, sondern zugleich Kommunikations- und Veränderungsprozesse (im Sinne eines positive change) angestoßen werden. Die Forschung wurde somit als partizipatives Projekt konzipiert (Partizipation). Eine Steuerungsgruppe begutachtete und kommentierte die Ergebnisse der einzelnen Projektphasen und plante die nächsten Schritte gemeinsam mit den ForscherInnen. Erkenntnisse aus vorangegangenen Schritten flossen entsprechend in die Detailplanung nächster Schritte ein (Prozessorientierung). Handlungsmöglichkeiten und Perspektiven für die Zukunft wurden als ein gemeinsamer Erkenntnisprozess konzipiert (Ko-Kreation).
Räume der Jugend und methodische Vorgangsweise
Folgende wissenschaftliche Methoden wurden während des Forschungsprozesses eingesetzt:
- Beteiligungsworkshops
- ExpertInnengespräche
- ethnographische Begehungen im Sozialraum
- Onlineumfrage
- Onlinerecherche zu Angebotsstrukturen
- statistische Recherche
- Steuerungsgruppentreffen und Vernetzungsgespräche
Das zentrale Interesse der ForscherInnen galt der beobachtenden Teilnahme am raumspezifischen ‚Geschehen‘, dem Aufsuchen von Orten, Plätzen und Ereignissen, wo der Alltag von Jugendlichen selbst stattfindet und dem Austausch mit den jungen Menschen, die als „ExpertInnen“ ihrer Lebenswelt gesehen werden.
Die Motivation zur Beauftragung der Studie entstand aus Überlegungen, Jugendarbeit in der Region zu stärken bzw. derzeit noch nicht existierende Formen von Jugendarbeit in der Region einzuführen. In diesem Sinne dient die Studie als Entscheidungsgrundlage für politische VerantwortungsträgerInnen.
Der schriftliche Endbericht wurde im September 2018 im Zuge einer Abschlusspräsentation vorgestellt und steht allen Interessierten als Download zur Verfügung .
Kompakte Infos zum Forschungsinteresse, zur methodischen Vorgangsweise und zu den Ergebnissen wurden von dem Team auch in Form von Kurz-Videos zusammengefasst.
Endbericht der Studie zum Download
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Department Soziales
Christoph David Ebner