Stärkung der Nutzung immersiver Medien an der Fachhochschule St. Pölten.
Hintergrund
Immersive Technologien ermöglichen eine Verschmelzung der realen mit einer digitalen, oder simulierten Umgebung. Das Spektrum reicht von Virtual- bis Augmented Reality (VR/AR) und wird unter dem Begriff Mixed-Reality (MR) zusammengefasst . Diese Technologien konnten vor einigen Jahren nur im Labor verwendet werden, kommen aber mittlerweile immer häufiger in der Lehre und im Unterricht zum Einsatz. Um die Bedürfnisse der Lehre mit den Möglichkeiten immersiver Technologien abzugleichen und eine Strategie für die Nutzung auszuarbeiten, hat die Fachhochschule St. Pölten ein Projekt gestartet.
Ausgangslage
Bereits vor Projektstart wurden immersive Medien an der Fachhochschule St. Pölten in der Lehre, vor allem in der Masterklasse „Augmented und Virtual Reality“, im Masterstudiengang „Interactive Technologies“, dem Wahlpflichtfach „360° Video“ und dem Masterstudiengang „Digital Healthcare“, eingesetzt. Zudem gab es einige abgeschlossene und laufende Projekte, die immersive Technologien und deren Anwendungsmöglichkeiten zum Forschungsgegenstand hatten. Die Nutzung der Technologie hing aber stark an einzelnen motivierten Mitarbeiter*innen. Aufgrund der rasch voranschreitenden Weiterentwicklungen von VR/AR Werkzeugen und der damit einhergehenden breiteren Anwendbarkeit ist jedoch eine FH-weite Strategie notwendig.
Projektinhalt
Mit MIRACLE verstärkt die Fachhochschule St. Pölten die interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Thema immersiver Medien und schöpft Potenziale für hochwertige Nutzungsmöglichkeiten im Haus besser aus. Ein reger Austausch zum Thema wird gefördert, und zudem das Bewusstsein für die Einsatzmöglichkeiten der Technologien geschärft .
Ziele und Methoden
Zu Beginn wird der aktuelle Stand des Einsatzes von MR-Technologien an der FH St. Pölten in allen Bereichen evaluiert (aktueller didaktischer Einsatz in der Lehre/Forschungs- und Studierendenprojekte/verfügbares Equipment). Dazu werden Vertreter*innen der einzelnen Departments („Botschafter*innen“) namhaft gemacht, um bestehende Initiativen und Synergien zu erkennen und um mit ihnen, im weiteren Projektverlauf, gemeinsam Einsatzmöglichkeiten von MR zu eruieren und planen. Diese Erhebung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit LEARN (ehemals SKILL). Außerdem wird erhoben, welche MR-Infrastruktur an der FH (Labore, verfügbares Equipment) den Lehrenden / Mitarbeiter*innen / Studierenden zur Verfügung steht.
Um die Sichtbarkeit von MR Technologien nach innen und außen zu erhöhen, wird eine Department-übergreifende Landingpage für alle einschlägigen Aktivitäten an der FH St. Pölten erstellt. Die Website dient der Vernetzung von bestehenden Initiativen an der FH, macht vorhandene Synergien erkennbar und lädt zum Weiterdenken neuer Department-übergreifender Einsatzmöglichkeiten ein.
Beim Einsatz von MR in Lehrveranstaltungen wird zunächst auf aussichtsreiche Projekte aus dem Bereich der Lehre fokussiert, mit denen erste konkrete Erfahrungen gesammelt werden sollen. Konkret werden 1-2 Lehrveranstaltungen aus den Departments Gesundheit oder Soziale Arbeit unterstützt. Gemeinsam mit den Lehrenden werden konkrete Use Cases definiert, um die Durchführung der Lehrveranstaltungen unter Verwendung von passenden und bereits bestehenden Softwarelösungen aus dem MR-Umfeld zu unterstützen, bzw. um die prototypische Erprobung eigener Software zu ermöglichen. Zusätzlich werden die Lehrenden bei der Vorbereitung und Durchführung des Unterrichts unterstützt. Die Evaluierung des prototypischen Einsatzes von MR in 1-2 Lehrveranstaltungen nach didaktischen, technischen und organisatorischen Richtlinien dient als Input für weitere Einsatzmöglichkeiten in Aus- und/oder Weiterbildung. Dazu werden Konzepte für die Bereitstellung der für die Durchführung von Lehrveranstaltungen nötigen Infrastruktur (Hard- und Software, Guides für LBs/Studierende, ...) in einer co-kreativen Weise erarbeitet, sowie – längerfristig gedacht – Konzepte für die Einschulung & Beratung von Lehrenden / Mitarbeiter*innen / Studierenden erstellt.
Um eine möglichst breite Beteiligung von künftigen Anwender*innen aber auch Fachexpert*innen zu erreichen, großes Interesse bei den Zielgruppen zu wecken und zu einer gesamtheitlichen Strategie zu kommen, folgt das Projekt einer User-Centered Design Methode.
Folgende Methoden werden zur Zielerreichung angewendet:
- Kontaktaufnahme mit anderen Unis
- Interne Workshops
- Enge Zusammenarbeit mit hausinternen Experten*innen in den Fachbereichen und mit der Hochschul-Didaktikabteilung LEARN
- Usertests und Szenarien mit Lehrenden und Studierenden
- Eigene Entwicklungen (interaktive 360°-Videoanwendung zum Thema Gesprächsführung/Pacing im Bereich „Soziales“)
- Aufarbeitung der Evaluation der Usertests und Erfahrungsberichten
Ergebnisse
Im Rahmen des Projektes konnten Empfehlung zum Einsatz von immersiven Medien an der Fachhochschule St. Pölten ausgesprochen und Partner im Haus identifiziert werden. Außerdem wurden Herausforderungen und Chancen des Einsatzes von immersiven Medien analysiert.
Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Department „Soziales“ konnte eine prototypische VR-Anwendung zum Gesprächstraining angehender Sozialarbeiter*innen entwickelt und getestet werden. Die Erkenntnisse daraus dienen als Basis für ein Folgeprojekt.
- Dipl.-Ing. Clemens Baumann BSc
- FH-Prof. DSA Michael Delorette
- Mag. Dr. Christian F. Freisleben-Teutscher
- Dipl.-Ing. Stefanie Größbacher BSc
- FH-Prof. DSA Mag. (FH) Alois Huber
- FH-Prof. Dipl.-Ing. (FH) Matthias Husinsky
- FH-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Peter Judmaier
- Dipl.-Ing. Stefan Killian BSc
- FH-Prof. Mag. Dr. Johannes Pflegerl
- Dipl.-Ing. Alexander Schlager BSc
- Dipl.-Ing. Lucas Schöffer BSc
- Dipl.-Ing. Florian Taurer BSc