Die vielfältigen berufsspezifischen Herausforderungen in der Sozialen Arbeit werden von gesellschaftlichen Trends auf Makroebene beeinflusst. In der Tätigkeit mit vulnerablen Gruppen werden Veränderungen und Lücken im Sicherheitsnetz einer Gesellschaft sehr rasch und direkt sichtbar.

Soziale Arbeit agiert als Profession und Disziplin aufzeigend und ausgleichend im Sinne des sozialen Friedens und der Menschenrechte. Das bedeutet eine hohe Belastung, da Bemühungen um sichtbare Ergebnisse, gerade auf Makroebene, oft lange auf sich warten lassen oder sogar scheitern.

Auch auf Mikro- und Mesoebene sind Fachkräfte gefordert, ein hohes Maß an (Selbst-) Reflexionsfähigkeit und Resilienz einzubringen. Verstärkt werden diese Herausforderungen seit geraumer Zeit durch einen Fachkräftemangel.

Trotzdem entscheiden sich viele Menschen für eine berufliche Zukunft in diesem Bereich. Studien zeigen, dass "sinnstiftende" Tätigkeiten bei der Berufswahl (von Berufseinsteiger*innen als auch von Berufsumsteiger*innen) auf dem Vormarsch sind. Was jedoch als "sinnhaft" interpretiert wird, ist von vielen Faktoren abhängig. Ein weiterer Grund ist die Sicherheit, einen Job zu bekommen. Gleichzeitig werden Lebenssituationen diverser, der Wunsch nach Individualisierung im Privat- wie auch Berufsleben steigt und damit einhergehend auch die Nachfrage nach flexibleren und bedürfnisgerechten Arbeitsbedingungen.

Hohe Bewerber*innenzahlen für Studiengänge Sozialer Arbeit in Österreich belegen ein seit Jahren andauerndes Interesse an diesem Feld. Die Relevanz enger Verzahnung und Kommunikation zwischen Akteur*innen in Ausbildungsstätten und Praxisstellen als potentielle Dienstgeber*innen tritt bei dieser Betrachtung in den Vordergrund. Ziel des vorliegenden Lehrforschungsprojekts ist die Untersuchung von Angeboten der Ausbildungs- und Arbeitsstellen im Bezug zu den Anforderungen von heutigen Berufsein- und -umsteiger*innen, sowie Empfehlungen, an welchen Stellschrauben auf Mikro-, Meso und Makroebene gedreht werden kann.