REPAIR - Recognising Emerging Practices Anticipating Industry Renewal

Schaffung eines Rahmens für das Erkennen und Anerkennen neuer Arbeitspraktiken in der Eisenbahnindustrie

Hintergrund 

Die Arbeitswelt verändert sich ständig: Viele aktuelle Berufe gab es vor 20 Jahren noch nicht, während Berufe, die im nächsten Jahrzehnt benötigt werden, erst noch erfunden werden müssen. Dies erfordert, dass die Menschen ständig neue Fähigkeiten erlernen und wirft eine Reihe von Fragen auf:

  • Wie kann man für Berufe ausbilden, die es noch nicht gibt?
  • Wie entstehen diese Transformationen? Was sind die Signale?
  • Wie erleben Menschen am Arbeitsplatz diese Veränderungen bei und tragen dazu bei/behindern sie?
  • Wie könnten digitale Technologien dazu beitragen, diese Veränderungen für Einzelpersonen und Organisationen für die Karriere- und Entwicklungsplanung sichtbar zu machen?

Eine besondere Herausforderung betrifft Kompetenzrahmen und die Instrumente und Prozesse, die zu ihrer Schaffung und Nutzung eingesetzt werden: Wie können sie in einer Welt des kontinuierlichen Wandels auf dem neuesten Stand gehalten werden?                  

Kompetenzrahmen oder "Kompetenzlandkarten"

Einer der Hauptgründe für die Schwierigkeit, aktuelle Kompetenzrahmen aufrechtzuerhalten, sind die eingesetzten Technologien und Verfahren. Kompetenzrahmen können als "Kompetenzkarten" betrachtet werden, die ein professionelles "Territorium" beschreiben. Der Prozess und die Technologien, die für die Erstellung dieser Kompetenzkarten verwendet werden, haben sich seit den 1950er Jahren nicht wesentlich verändert. Es ist ein von oben nach unten verlaufender Prozess, der manchmal Monate, wenn nicht sogar Jahre dauert, an dem eine kleine Anzahl von Expert*innen beteiligt ist und der zu einer abstrakten Darstellung führt, die nicht in der Lage ist, Variationen angemessen zu erfassen. 
Es gibt jedoch ein Beispiel für Karten, die durch das Sammeln von (digitalen) Daten erstellt werden, die direkt von den Benutzern zur Verfügung gestellt werden, wobei die Intelligenz und die Leistungsfähigkeit von Menschenmengen durch Feedback-Schleifen genutzt werden: Straßenkarten wie Google Maps und Open Street Maps.  Solche Karten werden unter Verwendung der Karte selbst erstellt/aktualisiert - die digitale Karte ist sowohl das Ergebnis eines Prozesses als auch die Voraussetzung für diesen.
In der Lage zu sein, in Echtzeit zu visualisieren, wie sich Kompetenzen entwickeln, und dabei diejenigen zu ermitteln, die neu entstehen und gefragt sind (und diejenigen, die im Rückgang begriffen sind), kann ein leistungsfähiges Instrument für die Transparenz des Arbeitsmarktes sein, von dem Studenten, Angestellten, Fachleuten, Managern, Personalverantwortlichen usw. profitieren.

Projektinhalt

Das Ziel von REPAIR ist es, einen Rahmen und eine Umgebung für die Anerkennung neuer Arbeitspraktiken in der Eisenbahnindustrie zu schaffen, um Veränderungen dieser Prozesse zu antizipieren und die wichtigsten Interessenvertreter*innen über diese Praktiken auf dem Laufenden zu halten. Zu diesem Zweck zielt das Projekt darauf ab, die Lehren, die aus der Kartierung von Ländern gezogen wurden, auf die Kartierung von Kompetenzen zu übertragen und dabei folgende Fragen zu beantworten: 

  • Wie kann die kollektive Intelligenz der Menschen bei der Arbeit genutzt werden, um eine solche Karte in Echtzeit zu erstellen und zu aktualisieren? 
  • Wie können neu aufkommende Praktiken erkannt werden, um den Bedarf einer sich entwickelnden Industrie oder eines Wirtschaftssektors zu antizipieren? 

Methode & Projektergebnis

Um sein Ziel zu erreichen, nutzt REPAIR die offenen technischen Standards der "Open Badges" als Mittel zur Erkennung und Sichtbarmachung aktueller, sich abzeichnender und erwarteter Praktiken zur Kartierung von Berufsgebieten. Genutzt wird dafür die kollektive Intelligenz der Fachleute innerhalb der Gemeinschaften. So kann eine neue Generation von Rahmenbedingungen, die von unten nach oben aufgebaut und in Echtzeit aktualisiert werden geschaffen werden. 
Ergebnisse sind:

  • ein konzeptioneller und praktischer Rahmen zur Unterstützung von Praxisgemeinschaften als Ko-Konstrukteure von Karten der beruflichen Praktiken
  • eine Reihe von Ressourcen zur Unterstützung der Aktivierung der Praxisgemeinschaften zur Kuratierung der Kartierungsdaten 
  • ein Bericht, in dem die Ergebnisse aus Datensammlung, Monitoring und Analyse gesammelt werden 

 

Externe MitarbeiterInnen
Dipl.-Ing. Alexander Geiger BSc
PartnerInnen
  • Union Internationale des Chemins De Fer (Lead) [Frankreich]
  • Reconnaître-Open Recognition Alliance [Frankreich]
  • Administrador de Infraestructuras Ferroviarias [Spanien]
  • Institut für Partizipative Sozialforschung [Österreich]
Finanzierung
Kofinanziert duch das Programm ERASMUS + der Europäischen Union
Laufzeit
01.09.2020 – 31.08.2023
Projektstatus
abgeschlossen
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung