SIMNPACT

Virtuelle Lernumgebungen für Trainings im Gesundheitswesen.

Projektübersicht und Ziele

Bewährte Methoden in der Gesundheitsausbildung weiterzuentwickeln und durch neue Ansätze zu ergänzen, ist das Hauptziel des Projekts SIMNPACT. Im Zentrum steht dabei der Begriff „Interprofessional Simulation Education“ (ISE). Er beschreibt realitätsnahe, simulierte Lernumgebungen, in denen die Zusammenarbeit zwischen Pädagog*innen und Fachkräften aus verschiedenen Bereichen – etwa der häuslichen Pflege, Palliativpflege, psychischer Gesundheit und Geriatrie – eingeübt wird. Das soll zu einem besseren Wissensaustausch zwischen den Disziplinen führen, es ermöglichen voneinander zu lernen und die Entwicklung neuer, praxisorientierter Lösungen unterstützen. Außerdem hat SIMNPACT vor, die interinstitutionellen Netzwerke innerhalb der europäischen Hochschullandschaft zu stärken und die Zusammenarbeit zwischen den Ausbildungsstätten in der Gesundheitsversorgung weiter zu vertiefen.

Besonderes Augenmerk gilt Extended Reality (XR)-Technologien und wie sie dafür genutzt werden können die Möglichkeiten herkömmlicher Trainingsmethoden zu erweitern. Dabei werden nicht allein pädagogische Aspekte im Zusammenhang mit XR beleuchtet, sondern auch eine SIMNPACT-Toolbox mit inhaltlich abgestimmten Schulungsprogrammen entwickelt. Die Implementierung von ISE in die akademischen Lehrpläne aus dem Gesundheitsbereich soll damit erleichtert und ein Paradigmenwechsel hin zu interprofessionellem, kooperativem Lernen über die gesamte Ausbildungszeit hin vorangetrieben werden.

Vorteile und Umsetzungsstrategie

ISE ist bereits in vielen modernen Lehrplänen im Gesundheitsbereich fest verankert. Es vermittelt Pflege- und Medizinstudierenden jene Kompetenzen, die für eine funktionierende, interprofessionelle Zusammenarbeit erforderlich sind. Um ihnen einen realitätsnahen Eindruck vom späteren Berufsalltag zu vermitteln, tauchen sie in simulierte Szenarien ein – immersive Erfahrungen, wie sie typischerweise in der häuslichen Pflege oder in Palliativdiensten vorkommen. Dabei erfahren und erleben sie, welche Rollen und Verantwortlichkeiten es gibt, wie Entscheidungsprozesse in kooperativen Umgebungen ablaufen und lernen, was erfolgreiche Teamarbeit ausmacht.

ISE hat viele Vorteile, doch die Integration in bestehende Hochschulsysteme ist mit einigen Hürden verbunden. Es müssen kontextspezifische Szenarien erstellt, qualifiziertes Lehrpersonal gefunden und der Rückhalt von Seiten der Institute sichergestellt werden. Um die Umstellungsprozesse anzuschieben, entwickelt das Team des SIMNPACT-Projekts eine digitale Toolbox. Sie enthält einfach anwendbare Tools, validierte Simulationsszenarien für spezifische Pflegesettings sowie strukturierte Formate für Nachbesprechungen.

Die Toolbox entsteht in enger Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen aus ganz Europa, die mit ihren unterschiedlichen Perspektiven und spezifischen Erfahrungen dazu beitragen, ein Produkt zu entwickeln, das eine Vielzahl von Bedürfnissen abdeckt. Sie umfasst sowohl physische als auch XR-basierte Simulationen, die sich flexibel an die sich wandelnden Anforderungen bei der Ausbildung zu Gesundheitsberufen und an technologische Neuentwicklungen anpassen lassen. Die Bedürfnisse der Hauptzielgruppe des Projekts – Dozentinnen, Lehrplanentwicklerinnen und Studierende – werden bei der Ausgestaltung der Toolbox und der dafür notwendigen Rahmenbedingungen vollumfänglich berücksichtigt.

Pilotstudien in vier teilnehmenden Ländern sollen aufzeigen, welche Vorteile ISE mit sich bringt und wie stark es die interprofessionelle Zusammenarbeit fördern kann. Gleichzeitig werden Defizite in den Curricula sichtbar gemacht und Maßnahmen angestoßen, um sie zu beheben. SIMNPAKT will den Studierenden nicht nur innovative Lernmethoden bieten, sondern auch Pädagog*innen Werkzeuge an die Hand geben, die bei zur Gestaltung und Durchführung von ISE-Modulen unterstützen. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch eine Reihe von Webinaren und internen Schulungen für Trainer*innen.

Erwartete Ergebnisse und Auswirkungen

„Interprofessional Simulation Education“ (ISE) ist ein wichtiger Baustein in der Gesundheitsausbildung. Im Rahmen von SIMNPACT werden die Potenziale dieser Lehr- und Lernmethode weiterentwickelt. Ziel ist es, ISE in bestehende Lehrpläne einzubetten und das Lehrpersonal dazu anzuleiten, Extended Reality Methoden (XR) vermehrt zu nutzen. Es sollen sichere, immersive Umgebungen entstehen, in denen Studierende technische als auch nicht-technische Kompetenzen aufbauen und vertiefen. Dazu zählen insbesondere Kommunikations-, Team- und Führungsfähigkeiten, die für die zukünftige klinische Praxis unerlässlich sind.

ISE hilft Studierenden, ein besseres Verständnis für die eigene berufliche Rolle sowie für die Aufgaben und Herausforderungen ihrer Kolleg*innen zu entwickeln. Das fördert gegenseitigen Respekt und stärkt die Zusammenarbeit zwischen Fachkräften unterschiedlicher Disziplinen. So leistet SIMNPACT einen Beitrag dazu, Gesundheitsstudierende auf die vielfältigen Herausforderungen der kooperativen klinischen Praxis vorzubereiten. Die nächste Generation an Fachkräften wird daher besser gewappnet sein und eine qualitativ hochwertige, patient*innenzentrierte Gesundheitsversorgung auf der Höhe der Zeit sicherstellen können.

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FH-Dozentin
Department Gesundheit
Arbeitsplatz: B - Campus-Platz 1
M: +43/676/847 228 576
Externe Projektleitung
Geert van de Weyer
Deborah Hilderson
Kendra Geeraerts
PartnerInnen
  • KAREL DE GROTE HOGESCHOOL KATHOLIEKE HOGESCHOOL ANTWERPEN [Belgien]
  • UNIVERSITEIT ANTWERPEN [Belgien]
  • UNIVERSITATEA DE MEDICINA SIFARMACIE GRIGORE T POPADIN IASI [Rumänien]
  • VID vitenskapelige høgskole [Norwegen]
Finanzierung
Erasmus+ KA220-HED
Laufzeit
02.09.2024 – 31.08.2027
Projektstatus
laufend
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Institut für Gesundheitswissenschaften