Soziale Arbeit als Profession kennzeichnet sich durch eine zunehmende wissenschaftliche und theoretische Ausdifferenzierung aus, womit unweigerlich eine steigende Komplexität in Sprache und Methodik einhergeht. Exemplarisch können Empowerment, Partizipation und Case Management als Begrifflichkeiten genannt werden, die Soziale Arbeit in Forschung und gelebter Praxis begleiten. Selbsterklärend sind diese Ausdrücke allerdings nicht. Insofern gilt es mit und für Nutzer*innen, die bisher wenig Zugang zu sozialarbeiterischen Termini hatten, kontextrelevante und barrierereduzierte Erklärungen zu entwickeln, um Informationsasymmetrien auszugleichen, einen Austausch auf Augenhöhe zu ermöglichen und Reflexionsräume zu eröffnen.
An dieser Stelle setzt das vorliegende Forschungsprojekt an und stellt Information und Einbeziehung von Nutzer*innen zu theoretischen und methodischen Begriffen Sozialer Arbeit mit folgenden Schwerpunkten ins Zentrum der Aufmerksamkeit:
- Partizipative Auseinandersetzung mit Nutzer*innen zu Begrifflichkeiten und Themen Sozialer Arbeit, um in Folge gemeinsam Informationsmaterial zu gestalten
- Entwicklung niederschwelliger Formate der Wissensvermittlung in multimedialer Form wie Infotexte, Infografiken, Erklärvideos oder Comics
- Validation und Weiterentwicklung bestehender Materialien
Im Projekt wird der Begriff "Nutzer*innen" als breites Spektrum an Personen definiert, die alle aktiv an sozialarbeiterischen Prozessen beteiligten sind, also nicht nur Klient*innen, sondern auch andere Akteur*innen wie Sozialarbeiter*innen, Angehörige, Expert*innen und Management / Mitarbeitende von Sozialorganisationen. Die Grade der Partizipation erschließen sich dabei im Laufe des Forschungsprozesses anhand von Fragestellung, gewähltem Kontext und Kooperationsmöglichkeiten. Zielsetzung ist der Austausch zwischen Theorie und Praxis, die Bereitstellung praxisrelevanter Informationen und die Gewinnung wertvoller Erkenntnisse zur theoretischen und methodischen Weiterentwicklung Sozialer Arbeit.