Möglichkeiten und Hindernisse der digitalen Kommunikation für lokale demokratische Prozesse und Jugendbeteiligung in Niederösterreich
Hintergrund
Während die Frage, wie politische Parteien und einzelne Politiker*innen Social Media im Wahlkampf auf verschiedenen Ebenen nutzen bereits untersucht wurde, gibt es nur wenig Einblick in die politischen Online-Aktivitäten der Bürger*innen. Dies gilt insbesondere für Erstwähler*innen und wie diese ihre Themen in der Öffentlichkeit suchen und platzieren. Auch die Zusammenhänge zwischen den Themen der Erstwähler*innen, der Parteien und Medien sind bisher nicht im Detail untersucht.
Projektziel
Das Projekt untersucht, welche Möglichkeiten und Hindernisse es für Erstwähler*innen gibt, an der digitalen politischen Kommunikation (insbesondere über Social Media) im Rahmen der Gemeinderatswahlen 2020 in Niederösterreich teilzunehmen.
Das Projekt befasst sich im speziellen mit den folgenden Fragen:
- Wie nutzen Erstwähler*innen Online-Kanäle in Bezug auf Themen, Kommunikationsformen und Sprache?
- Welche Unterschiede gibt es zwischen den Themen, Formen und der Sprache von Erstwähler*innen und der (Online-)Kommunikation von Vertreter*innen politischer Parteien und traditionellen Massenmedien?
Das Projekt trägt stark zum Verständnis der Unterschiede zwischen Jugend und politischem Establishment im Zeitalter der Digitalisierung bei. Es generiert nicht nur Wissen darüber, wie genau junge Menschen Online- und Social Media im Hinblick auf politische und demokratische Partizipation nutzen, sondern geht auch der Frage nach, welche Rolle die Digitalisierung und die sich verändernden Lebenswelten von (jüngeren) Menschen im Auseinanderdriften gesellschaftlicher Gruppen spielen.
Erwartete Ergebnisse
Da der Schwerpunkt auf den Gemeinderatswahlen 2020 in Niederösterreich liegt, können durch das Projekt Möglichkeiten und Herausforderungen der Online-Teilnahme für junge Menschen in kleineren Städten und ländlichen Gebieten besser verstanden werden. Die Ergebnisse der Studie können dabei helfen, die Bedürfnisse und Kommunikationswege junger Menschen zu erschließen und nachzuvollziehen. Dies trägt dazu bei, Möglichkeiten für eine stärkere Einbeziehung in das bürgerschaftliche und politische Engagement zu schaffen. Resultat sind maßgeschneiderte und evidenzbasierte politische Leitlinien, die darauf abzielen, die (digitale) politische Partizipation junger Menschen in Niederösterreich zu stärken und zu verbessern.
Der interdisziplinäre Ansatz mit E-Governance-Spezialist*innen, Politikwissenschaftler*innen, Medien- und Digitaltechniker*innen, Soziolog*innen und Sozialarbeiter*innen ermöglicht eine nachhaltige Zusammenarbeit in Niederösterreich.
Das Projektteam bedankt sich für die finanzielle Unterstützung der NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB) und der Landesregierung Niederösterreichs durch die (Life) Science Calls (FTI18-001)
Pressemitteilung
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- Donau Universität Krems (Lead)
- Department für Europapolitik und Demokratieforschung
- Department für E-Governance in Wirtschaft und Verwaltung