Industry Hub Tulln

Im Spannungsfeld von Umweltschutz, Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit steht das Konzept „Stadt“ einer großen Herausforderung gegenüber. Hat das Stadtentwicklungskonzept der Zukunft, die sogenannte „Smart City“, die Antwort auf die Fragen nach dem Lebensraum Stadt im 21. Jahrhundert?

Industrie, Stadt, Region

Viele Industriestädte leiden heute unter den Planungsfehlern der Vergangenheit, so auch das Projektzielgebiet Tulln. In der klassischen Stadtentwicklung wurden die Detailebenen und Sektoren (z. B. Energiestandards, Mobilität, Bau, Infrastruktur, Industrie, etc.) meist nur getrennt betrachtet. 
Heute steht die Gestaltung von urbanen, qualitativ hochwertigen Industrie- und Lebensräumen daher einer großen Herausforderung gegenüber.

Die Synergien der smarten Stadt

Eine „smarte Industrieregion“ bedarf neuer inter- und transdisziplinären Ansätze für vernetzte, komplexe Systeme zwischen Industrie und umliegender Stadt. Die optimale Nutzung der Synergiepotentiale von Industrie und Stadtumland soll eine Optimierung des Gesamtsystems Stadt und Stadtentwicklung mit sich bringen. Sie baut auf integraler Vernetzung von Disziplinen, AkteurInnen, Technologien sowie Stadtentwicklung auf und nutzt Synergien von Industrie und Stadtumland bestmöglich. 
Hauptziel des Projekts ist die Entwicklung der Tullner Industrie zu einer multifunktionalen und integrativen Energie- und Mobilitätszelle der Stadt. Unter Einbezug aller Interessensvertreter wird ein Szenario entwickelt, welches das bestehende Energie- und Mobilitätssystem (Energiebedarf, Energieverbrauchsstruktur und Mobilitätsverhalten) des urbanen Industriestandortes Tulln hinsichtlich einer sozialen, ökonomischen und ökologischen Entwicklung verbessert.

Umsetzung und Ausblick

Der Projekt-Ansatz forciert unter anderem eine intensive Partizipation durch zahlreiche Abstimmungsgespräche, Konferenzen von NutzerInnen und einem Advisory Board und ermöglicht dadurch Interaktion von verschiedenen Beteiligten und deren Interessen, Sichtweisen und Kenntnissen. Außerdem werden über den Einsatz von innovativen Technologien (z.B. Niedrigenergie, Wärmerückgewinnung aus industriellen Prozessen oder Abwasser, intermodale Mobilitätsstationen, ökologisches Transport-Zentrum, intelligentes Energiemanagement und industrielle Lastverschiebung, etc.) neue Wege in der Kommunalentwicklung beschritten. 
So werden sektorenübergreifende Lösungsszenarien in Interaktion von Bevölkerung, Industrie und Stakeholdern entworfen, eine umfangreiche systemübergreifende Potential- und Umfeldanalyse vorgenommen und eine Erhebung der Einsatzmöglichkeiten innovativer Technologien durchgeführt. 
Ein innovatives Umsetzungskonzept für die angedachten, technischen Ansätze zur Einbindung der Industriebetriebe in ein intelligentes Energie- und Mobilitätssystem der Stadt Tulln wird entworfen. Diese beinhaltet zum Beispiel: 
Die industrielle Abwärmenutzung sowie Integration in das städtische Wärmeverteilsystem
Ein intelligentes, industrielles Energiemanagementsystem im Kontext der umgebenden Stadt
Smarte Lösungen für den Betriebs- und Arbeitsverkehr
Verschiedene Lösungsansätze hinsichtlich (Energie)Raumplanung

Die Ergebnisse werden in die Stadtvision eingegliedert und verschiedene Maßnahmenbündel werden konzipiert.


 

PartnerInnen
  • Stadtgemeinde Tulln
  • Im-plan-tat Raumplanungs GmbH & Co KG
  • AGRANA Zucker GmbH
  • Dlouhy GmbH
  • Schmidberger ElektroinstallationsgesmbH
  • SSP BeratungsgesmbH
  • Spectra Today GmbH
  • Verkehrsverbund Ost-Region Gmbh
  • 4ward Energy Research GmbH
Finanzierung
Auftragsforschung
Laufzeit
01.03.2016 – 28.02.2017
Projektstatus
abgeschlossen
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung