INPRO - ¡nterprofessionalism in action!

Austausch vielversprechender interprofessioneller Erfahrungen von berufstätigen und lernenden Gesundheits- und Sozialberufen aus ganz Europa zur Verbesserung der Patient*innenversorgung

Hintergrund

Der Druck auf das europäische Gesundheitssystem nimmt erheblich zu: Es gibt immer mehr ältere Menschen und Patient*innen mit chronischen Krankheiten, die Rehabilitation und Pflege benötigen. Gleichzeitig mangelt es an Arbeitskräften und die Kosten für die Gesundheitsversorgung steigen weiter. Um dem entgegenzuwirken, werden verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, beispielsweise die Verkürzung der Aufenthaltsdauer in Krankenhäusern oder Rehabilitationszentren durch Verbesserung der interprofessionellen und personenzentrierten Zusammenarbeit zwischen Angehörigen der Gesundheits- und Sozialberufe. 

Projektinhalt 

Zentrales Thema des Projekts ist der Transfer von Wissen aus der tertiären Bildung in die Praxis durch interprofessionelle Ausbildung und kollaborative Praxis (interprofessional education and collaborative practice - IPECP) in der Rehabilitation. Obwohl IPECP ein vielversprechender Ansatz ist, besteht nach wie vor am Ende der tertiären Ausbildung eine Lücke zwischen den Kompetenzen künftiger Gesundheitsberufe und den in der Praxis erforderlichen Niveaus. Diese Lücke soll durch das Projekt INPRO geschlossen werden. Von Ausbildungsanfänger*innen bis hin zu erfahrenen Gesundheits- und Sozialberufen sollen alle angesprochen werden und lernen, wie durch interprofessionelle und personenzentrierte Kommunikation die Versorgung von Patient*innen praktischer wird.

Länder- und Lernniveau-übergreifender Erfahrungsaustausch

Um den Übergang von der Hochschulbildung in die Praxis zu unterstützen, arbeiten in den kommenden drei Jahren Rehabilitationszentren und Hochschulen regional und europaweit eng zusammen. Gemeinsam soll eine Modulreihe von Grundlagen bis hin zu fortgeschrittenen Kompetenzen interprofessioneller und personenzentrierter Zusammenarbeit entstehen. Grundlage hierfür bildet die Internationale Klassifikation der WHO für Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF). 

Besonderer Fokus liegt auf dem Erfahrungsaustausch zwischen Praktiker*innen, Lehrenden, Studierenden und Klient*innen. Über regionale Projekte in der Bildung als auch in der Rehabilitationspraxis werden praxisnahe Ansätze hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und europaweiten Anwendbarkeit erprobt. Dabei sollen sowohl ein Studiengangs- und Lehrkonzept, das in die Berufspraxis übergreift , als auch Richtlinien für die Einrichtung und den Betrieb einer von Studierenden geführten interprofessionellen Lernstation in einem Rehabilitationszentrum entwickelt werden. 

Ergebnisse

Am Ende des Projekts stehen folgende Ergebnisse: 

  • eine Reihe von grundlegenden und fortgeschrittenen Modulen zur Funktionsfähigkeit, (gemäß der Internationalen Klassifikation der WHO für Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit) 
  • (Bewertungs-)Instrumente zur Ausbildung interprofessioneller Fähigkeiten
  • Lernmaterialien, von theoretischen Modulen bis hin zu Richtlinien für die Einrichtung und den Betrieb einer von Studierenden betriebenen interprofessionellen Lernabteilung in einem Rehabilitationszentrum 

Alle Ergebnisse werden auf der INPRO-Website veröffentlicht und für die Umsetzung in der tertiären Bildung und im lebenslangen Lernen in der Praxis des Gesundheitswesens zur Verfügung gestellt.

Partnerschaft von Niederlanden, Belgien, Finnland und Österreich

Im Projekt wird das Wissen an der FH St. Pölten mit dem der Partnerhochschulen HANZE Groningen (NL- Projektlead), Artesis Plantijn Hogeschool Antwerpen (BE) und JAMK University of Applies Sciences (FI) gebündelt. Weiters beteiligt sind die Praxispartner Moorheilbad Harbach (ARGE Beste Gesundheit, AT), das Rehabilitationszentrum Revalidatie Friesland (NL) und  Coronaria Healthcare and Rehabilitation Services (FI).
Die Projektidee entstand aus der von ERASMUS+ ausgezeichneten strategischen Partnerschaft IMPECD .

Die Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung des Projekts wird durch die externen Partner ENPHE, EIPEN, EFAD, COHEHRE, IPCIHC („Interprofessional Collaboration In Health care“) aus Belgien, den niederösterreichische Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS), die finnische Patient*innenvertretung von Menschen mit Behinderung und den niederländischen Gesundheitsmanager Klaus Boonstra unterstützt.

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karenziert
Senior Researcher Institut für Gesundheitswissenschaften
Department Gesundheit
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