CLEA – Check and Leave for Environmental Action

Junge Menschen forschen zum Thema nachhaltige Mobilität.

Hintergrund

In Österreich liegt der jährliche Ausstoß von Treibhausgasen derzeit bei ungefähr 80 Millionen Tonnen. Der Anteil des Verkehrs lag in den letzten Jahren bei etwa 22%. Damit ist er einer der größten Verursacher von Treibhausgasemissionen. Um das angestrebte Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2040 zu erreichen, sind tiefgreifende Änderungen im Verkehrssektor daher unumgänglich.

Projektinhalt

Junge Menschen werden von den Folgen des Klimawandels am meisten betroffen sein. Aus diesem Grund sind sie eine der wichtigsten Interessensgruppen bei der Erreichung von Klima- und Nachhaltigkeitszielen. In dem Projekt CLEA erarbeiten wir gemeinsam mit Schüler*innen Konzepte für Spiele (Serious games), welche das Bewusstsein für das Thema Klimaschutz nachhaltig schärfen sollen. Dabei werden die Herangehensweisen für die verschiedene Altersstufen und Bedingungen konzipiert und angepasst. Die Schüler*innen werden in Workshops das Mobilitätsverhalten und dessen Auswirkungen auf Klima und Umwelt thematisieren und mit einfachen Rechenbeispielen CO2-Fußabdrücke (z.B. von zu Hause bis zur Schule usw.) berechnen, reflektieren und diskutieren. Darüber hinaus werden sozial-gesellschaftliche Aspekte von Mobilität bearbeitet. Kinder/Jugendliche werden zur Reflexion angeregt wie „nachhaltige Mobilität“ inklusiv und diversitätsorientiert gestaltet werden kann. Außerdem werden sie den Entwicklungsprozess von verschiedenen Spielkonzepten und Prototypen begleiten und miterforschen, in ihrem nächsten Umfeld (Familien, Nachbarschaft etc.) Befragungen durchführen und die Ergebnisse daraus anschaulich präsentieren. Das Projekt trägt auf diese Weise dazu bei, das Mobilitätsverhalten langfristig zu beeinflussen und die Verkehrswende voranzutreiben.

Ziele

Das Projekt CLEA verfolgt die untenstehenden Ziele:

  • Entwicklung und Erprobung von Spielkonzepten mit dem Schwerpunkt „nachhaltige Mobilität“
  • Bewusstseinsbildung für „nachhaltige Mobilität“
  • Erprobung eines Cross-Age-Peer-Tutoringansatzes, der Rücksicht nimmt auf unterschiedliche Bildungsstufen und Bildungsschwerpunkte.
  • Förderung der Zusammenarbeit und des Austausches zwischen verschiedenen Departments der FH St. Pölten, (vor-) schulischen Einrichtungen und Unternehmen.
  • Mitwirkung weiblicher Technikerinnen sowie Techniker*innen und Akademiker*innen mit Migrationserfahrung als Role Models
  • Kompetenzsteigerung bei Kindern/Jugendlichen bezüglich ihres Verständnisses für Wirkungszusammenhänge zwischen Mobilität, Verkehr und sozialem Umfeld
  • Begeisterung für technische, wirtschaftliche und soziale Innovationen.
  • Darstellung eines realistischen Berufsbildes einer Technikerin/eines Technikers.

Methodik

Schüler*innen setzen sich unter der Anleitung von Wissenschaftler*innen in Workshops mit dem Thema „nachhaltige Mobilität“ auseinander. Sie lernen verschiedene Forschungsmethoden kennen und wenden einige davon auch aktiv an (z.B., Berechnungsmethoden zu CO2-Ausstoß und „ökologischem Fußabdruck“). Wie „nachhaltige Mobilität“ inklusiv und diversitätsorientiert gestaltet werden kann, ist ebenfalls ein wesentlicher Schwerpunkt in den Workshops. Gerüstet mit dem erworbenen Wissen werden die Schüler*innen selbst forschen. Sie führen in ihrem näheren Umfeld Befragungen durch und eruieren, was für Familienangehörige, die Nachbarschaft und Bekannte Mobilität generell bedeutet und was und wie sie über nachhaltige Mobilität denken. In einem weiteren Workshop werden die erhobenen Daten gemeinsam mit Wissenschaftler*innen ausgewertet und die Ergebnisse interpretiert. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird ein analoger Prototyp eines Spieles aus Recyclingmaterialien sowie ein digitales Pendant zum Thema nachhaltige Mobilität erarbeitet. Die Schüler*innen jeder Schule werden Angaben zu den Urlaubsreisen, damit verbundene CO2 Emissionen, die Entfernung in km, Reisezeit usw. bekommen. Wie diese Angaben und Daten sinnvoll in die Gestaltung des Spieles einfließen können, soll diskutiert und überlegt werden.

Ergebnis

Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag das Thema „nachhaltige Mobilität“ stärker zu positionieren und das Bewusstsein dafür zu schärfen. Es richtet sich zwar hauptsächlich an Jugendliche, wirkt aber durch die angewandten Methoden über diese Personengruppe hinaus und erreicht auch deren Familien und Umfeld sowie über Veranstaltungen, Ausstellungen und Schulbesuche auch eine breitere Öffentlichkeit. Darüber hinaus wecken wir das Interesse der Schüler*innen an den technischen-, den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und ermutigen dazu entsprechende Ausbildungswege zu gehen. Hand in Hand damit geht eine Steigerung der Attraktivität von höheren Schulen und einschlägigen Studiengängen in der Region St.Pölten/Niederösterreich. Die von den Schüler*innen entwickelten Konzepte und Prototypen bilden zudem die Grundlage für ein Folgeprojekt.

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Senior Researcher Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung
Internationale Koordinatorin
Department Bahntechnologie und Mobilität
Arbeitsplatz: B - Campus-Platz 1
M: +43/676/847 228 667
PartnerInnen
  • Goodville Mobility
  • KdE GmbH
Finanzierung
FFG (Talente regional) Nr: FO999900651
Laufzeit
01.09.2023 – 31.08.2025
Projektstatus
laufend
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung
Forschungsgruppe Media Computing
Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung
Institut für Creative\Media/Technologies