DPP4ALL - Daten-Service-Ökosystem für den digitalen Produktpass F&E DL

Anforderungen an einen digitalen Produktpass aus technischer, rechtlicher und organisationaler Sicht.

Hintergrund

Informierte Entscheidungen und fundierte Maßnahmen auf dem Weg in die Klimaneutralität benötigen eine belastbare Datenbasis. Sie bildet die Grundlage für digitale Anwendungen und Werkzeuge, die den Wandel zu einem nachhaltigen, auf einer Kreislaufwirtschaft beruhenden Gesellschaftssystem voranbringen. Eines jener Werkzeuge ist der Digitale Produktpass (DPP). Ein DPP bündelt Informationen über die Herkunft, die Zusammensetzung, die Wartungs-, Reparatur- und Demontagemöglichkeiten eines Produkts, und gibt Auskunft, wie die verschiedenen Materialien und Komponenten am Ende des Lebenszyklus recycelt oder entsorgt werden können. Er unterstützt daher dabei, langlebigere, leichter wiederverwendbare und reparierbare sowie recyclingfähigere und energieeffizientere Produkte und Dienstleistungen möglich zu machen.

Projektinhalt

Die Europäische Kommission definiert einen "Produktpass“ als einen produktspezifischen Datensatz, auf den elektronisch über einen Datenträger zugegriffen werden kann, um produktbezogene Informationen elektronisch zu registrieren, zu verarbeiten und zwischen Unternehmen der Lieferkette, Behörden und Verbrauchern*innen auszutauschen. In dem Sondierungsprojekt DPP4All wird erhoben, welche Voraussetzungen und Anforderungen erfüllt werden müssen, damit ein Digitaler Produktpass nutzbringend eingesetzt werden kann. Technische, rechtliche und organisatorische Aspekte sowie die Bedürfnisse und Anliegen von diversen Interessensgruppen werden beleuchtet und darauf aufbauend Möglichkeiten ausgelotet, einen solchen Produktpass in eine konkrete Anwendung überzuführen.

Ziele und Methoden

DPP4ALL erhebt die „datenbasierten Voraussetzungen“ für digitale Produktpässe, welche Informationen über Produkte und Wertschöpfungsketten erfassen. Unter „datenbasierten Voraussetzungen“ werden die technischen, rechtlichen und organisationalen Rahmenbedingungen verstanden, denen ein Digitaler Produktpass genügen muss, um funktionsfähig zu sein. DPP4ALL setzt bei der Sondierung auf bestehenden Erkenntnissen und Erhebungsmethoden auf, um eine Vergleichbarkeit mit vorausgegangenen Untersuchungen sicherzustellen und ist darauf ausgelegt Erkenntnislücken zu schließen. Das Projekt gliedert sich in folgende Teilschritte:

  • Desk Research und eine Dokumenten-Analyse zur Erhebung des Status Quo. Diese Erhebung baut auf dem derzeitigen Kenntnisstand auf, erweitert diesen und trägt projektrelevante Informationen und die gewonnenen Einsichten zusammen.
  • Strukturierte Expert*innen-Interviews zur Bedarfserhebung und Requirements Elicitation an einen digitalen Produktpass. Im Fokus stehen dabei technische, rechtliche sowie organisationale/geschäftsstrategische Barrieren bei der Umsetzung.
  • Um Einsicht in die Verbraucher*innen-Perspektive zum Forschungsgegenstand zu gewinnen, wird eine repräsentative, quantitative Online-Umfrage unter Personen aus Österreich im konsumfähigen Alter durchgeführt.
  • In einer Fokusgruppen-Diskussion, zu der repräsentative Vertreter*innen aus den identifizierten Stakeholdergruppen eingeladen werden, sollen die Studienergebnisse und abgeleiteten Empfehlungen einer Überprüfung unterzogen werden.

Ergebnis

In dem Sondierungsprojekt DPP4ALL werden die technischen, rechtlichen und organisationalen Anforderungen an einen solchen Digitalen Produktpass (DPP) erhoben und damit die Grundlagen für eine konkrete Umsetzung geschaffen. Potenzielle Anwendungsbereiche sind etwa die Energieverbrauchskennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen, die Textilrückverfolgung, die Baustoffkennzeichnung und -rückgewinnung oder Materialdokumentation. Er stellt somit ein nützliches Werkzeug dar, um den Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.

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Institutsleiter Institute for Innovation Systems
Department Digital Business und Innovation
Arbeitsplatz: B - Campus-Platz 1
M: +43/676/847 228 417
PartnerInnen
  • Brainbows GmBH (Martin Weishäupl & Markus Schneidergruber)
Finanzierung
FFG (Daten-Service-Ökosysteme für den digitalen Produktpass) /Nr: 900834
Laufzeit
28.02.2023 – 31.08.2023
Projektstatus
abgeschlossen
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung
Institut für IT Sicherheitsforschung
Institute for Innovation Systems