Soziale Arbeit 4.0 in digitalen Lebenswelten

Soziale Arbeit 4.0 in digitalen Lebenswelten

Die Digitalisierung betrifft nahezu alle Lebensbereiche unserer Gesellschaft und kann als ein integraler Bestandteil dieser angesehen werden. Damit einher gehen nicht nur grundlegende Veränderungen in der wirtschaftlichen Wertschöpfung, auch alltägliche Lebens- und Arbeitsweisen wandeln sich. Die Arbeitswelt betreffend ist hier generell von Arbeit 4.0 die Rede, soziologisch kann man von digitalen Lebenswelten sprechen. Klar ist, dass Prozesse der Digitalisierung und damit verbunden der Mediatisierung und Datafizierung durch ihre enge Verknüpfung von technischen und gesellschaftlichen Elementen längst auch im sozialwissenschaftlichen Diskurs angelangt sind. Das Forschungsfeld der Sozialen Arbeit hat sich diesbezüglich allerdings erst sehr zaghaft und nur punktuell auf den Weg gemacht.


Digitalisierung wird in den Zusammenhang von bloßer Mediennutzung gebracht und danach fast ausschließlich anwendungsbezogen als Technologienutzung (bspw. Social Media, Datenerfassung etc.) gesehen und dadurch häufig lediglich als Bildungssegment zur Pädagogisierung der Mediennutzung verstanden. Das Projekt Soziale Arbeit 4.0 beschäftigt sich nun auch mit den gesellschaftlichen, politischen und ethischen Fragestellungen die sich durch eine digitalisierte Welt ergeben und versucht zu verstehen, dass Algorithmen und Big Data keine reinen Begriffe der Informatik sind, sondern bereits zur Grundarchitektur von Gesellschaften gehören. Das Projekt wird sich zum einen mit diesen grundsätzlichen Fragen im Feld der Sozialen Arbeit auch in Bezug auf Themen wie Gerechtigkeit und Partizipation auseinandersetzen und zum anderen einen Forschungsbeitrag leisten, inwieweit die Sozialwirtschaft mit dem Thema Digitalisierung verbunden ist und in welcher Weise die Digitalisierung Einflüsse auf die Professionsentwicklung der Sozialen Arbeit hat bzw. haben sollte.


Die Forschungsprojekte

Publikationen

Roman Brandstätter und Petra Paukowitsch stellen ihr Bachelorprojekt in der wissenschaftlichen Zeitschrift Soziales_Kapitel vor, unter dem Titel „Streamwork und die Vernetzung virtueller Sozialer Arbeit.“

Videos

Endbericht des Projekts

Digitale Technologien halten Einzug und verändern die Arbeitsweisen und Abläufe von Sozialarbeiter*innen nachhaltig.

Ergebnisse des Projekts Streamwork (einer Zusammensetzung aus engl. Stream für Fluss und Work von aus engl. Social Work) zeigen die Vielschichtigkeit und Komplexität von Sozialer Arbeit in pluralen digitalen Lebenswelten auf. Es wird ein möglicher Ansatzpunkt für Soziale Arbeit beschrieben, wo im digitalen Raum ein erster Anknüpfungspunkt festgestellt wird. Es geht dabei um die Präsenz von digitalen Hilfsangeboten Sozialer Arbeit auf Social Networking Seiten, Formen der Kontaktaufnahme und des Kontaktangebots, sowie dem Setzen konkreter Interventionen.

Beim Thema Menschen mit Beeinträchtigung werden digitale Technologien als Möglichkeit der Inklusion am Arbeitsmarkt und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben besonders hervorgehoben. Studierende beschäftigten sich hierbei mit den Forderungen auf Basis der UN-Behindertenrechtskonvention und der konkreten Umsetzung für Menschen mit Beeinträchtigung.

Eine dritte Forschung analysierte die derzeitige Situation in Bezug auf die Erreichung von (digitalen Hilfsangeboten), sowie welche Marketingmaßnahme Soziale Unternehmen zur Verfügung haben bzw. welche diese auch Nutzen, um Klient*innen zu erreichen und vice-versa. Dabei zeigte sich, dass das Soziale Netzwerk eine wesentliche Rolle beim Erreichen der Zielgruppe einnimmt, sowie ein Fokus auf die Voraussetzungen für die Hilfesuche gelegt werden muss (digitale Kompetenzen von Klient*innen).

Alle drei Forschungen zeigen eindrucksvoll die breite der Themenstellung und liefern wertvolle Erkenntnisse für eine weitere Auseinandersetzung.

Masterarbeiten der Studierenden

Vortragsfolien des SWSD 2020

ehemaliger Mitarbeiter
Laufzeit
31.08.2018 – 29.06.2020
Projektstatus
abgeschlossen