"CargoRider 2" entwickelt ein neues, innovatives Mobilitätsangebot zur einfacheren Nutzung von Frachtschiffreisen. Es baut darüber hinaus auf einem Nachhaltigkeitsparadigma auf.
Häufig ist Schnelligkeit die zentrale Anforderung bei einer Reise, was eine enorme Zunahme bei Flugreisen in den letzten Jahrzehnten mit sich brachte. In letzter Zeit lässt sich jedoch ein wachsender Gegentrend erkennen, bei dem die Reise als Teil des Urlaubes gesehen wird.
Kreuzfahrten sind somit ein boomender Markt, aber auch lange Eisenbahnreisen, siehe Orientexpress oder Transsibirische Eisenbahn, werden wieder vermehrt angeboten. Diese Art des Reisens spricht allerdings in erster Linie gut situierte Reisende ab 60 Jahren an und ist damit im Luxussegment beheimatet.
Per Frachtschiff kostengünstig und nachhaltig reisen
„CargoRider 2 – Entwicklung eines neuen, innovativen Mobilitätsangebots zur einfacheren Nutzung von Frachtschiffreisen“ soll diese preislich für jüngere Reisende erschwinglich gestalten, obendrauf eine äußerst flexible Reiseplanung ermöglichen und dabei Unterhaltungscharakter bieten. Zudem baut das Konzept auf einem Nachhaltigkeitsparadigma auf, da die Routen im Gegensatz zu Flug- und Kreuzfahrtreisen unabhängig von den Reisenden durchgeführt werden und somit keine zusätzliche ökologische Belastung entsteht.
Machbarkeitsstudie im Vorgängerprojekt
Im Vorgängerprojekt „CargoRider“ wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie untersucht, wie groß das Interesse bei einem jüngeren Publikum an Frachtschiffsreisen ist und ob es Möglichkeiten gibt, diese kostengünstig anzubieten.
Die Ergebnisse zeigten eindeutig, dass ein derartiges Service für die Zielgruppe sehr interessant ist und aus technischer und rechtlicher Sicht durchführbar wäre. Das untersuchte Konzept von „CargoRider“ unterscheidet sich von den bisherigen Angeboten dadurch, dass es sich an dem von der Bahn bekannten Prinzip der flexiblen und agilen Reisegestaltung über einen bestimmten Zeitraum (Interrail) orientiert und im Zusammenhang mit dem Abenteuer Frachtschiffreise eine jüngere Zielgruppe ausgezeichnet anspricht. Auch das mediale Feedback auf das Vorgängerprojekt bestätigt diese Erkenntnisse.
Entwicklung eines innovativen Servicedesigns
Für das hier beschriebene Nachfolgeprojekt konnte mit bitsfabrik GmbH ein Partnerunternehmen gewonnen werden, das einen Schwerpunkt in der Erstellung von Touristiksoftware und hohe Expertise in den entsprechenden Technologien dazu hat. Ziel von „CargoRider 2“ ist es, das komplette Servicedesign für diese innovative Mobilitätsdienstleistung zu entwickeln, eine prototypische Umsetzung mit den notwendigen Datenschnittstellen zu erstellen und diese anschließend unter Laborbedingungen auf Funktion und Praktikabilität zu testen.
Sowohl für das Softwareprodukt als auch das gesamte Mobilitätsservice für Frachtschiffreisen werden miteinander abgestimmte Geschäftsmodelle entwickelt. Der Fokus des Services liegt auf einer kommerziellen Verwendung in der europäischen Flussschifffahrt. Ein Schwerpunkt wird auf die Usability und die User Experience der Softwarelösung gesetzt, da hier mittlerweile sehr hohe Anforderungen an moderne Mobilitätsservices bestehen und diese eine unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg darstellen. Zusätzlich wird ein Augenmerk auf mögliche soziale Implikationen von Shared Economy Lösungen gelegt.
Hohe Akzeptant wird vorausgesetzt
Das Vorgängerprojekt CargoRider hat positive Ergebnisse geliefert und sehr große Aufmerksamkeit erzeugt, sowohl medial als auch in der breiten Bevölkerung. Dies deutet stark darauf hin, dass diese Idee gut ankommt und ein Markt für dieses Angebot vorhanden ist.
Im Sommer 2017 wurde CargoRider von Vertreter*innen der FH St. Pölten beim „research-to-value check-up" von tecnet equity NÖ Technologiebeteiligungs-Invest GmbH vorgestellt und in einem Workshop vertieft. Die Empfehlung daraus war, das Projekt fortzusetzen.
Am Projekt arbeiten drei Forschungsinstitute
„Cargo Rider 2“ ist interdisziplinär aufgesetzt. Es arbeiten das Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung, das Institut für Creative\Media/Technologies, das hauptsächlich das Service Design und das Customer Experience Design verantwortet, sowie das Institut für Medienwirtschaft, das bei der Ausarbeitung des Betriebskonzept mitarbeitet, zusammen.
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Publikationen
Presseberichte
Auf eine Abenteuerreise mit dem Frachtschiff
22.03.2019Medium: Der Standard
Autor: Norbert Regitnig-Tillian
Forschung: Ein Schiff wird kommen
19.02.2019An der FH St. Pölten wird eine digitale Plattform entwickelt, die Frachtschiffsreisen einfacher und kostengünstiger machen soll.
Medium: DiePresse
Nimm mich mit, Frachtkapitän!
01.11.2016Medium: Hamburger Abendblatt
Autor: Nico Binde
Österreicher planen eine Art Wasser-Interrail von Nowgorod bis Bordeaux
Interrail auf dem Wasser: Per Frachtschiff durch Europa
28.10.2016Medium: DiePresse.com
Autor: Veronika Schmidt
Heimische Forscher entwickeln Routenplaner und ein Buchungssystem für Frachtschiffreisen. Die Webplattform soll diese Art zu reisen so einfach machen wie Interrail.
Mit dem Frachtschiff in den Urlaub
17.10.2016Medium: bmvit Infothek
Das Flugzeug ist das beliebteste Verkehrsmittel, will man große Distanzen zurücklegen. Eine mögliche Alternative ist die Fahrt auf hoher See. Eine Reise mit einem Frachtschiff kostet zwar mehr Zeit, ist aber mit Sicherheit ein besonderes Erlebnis.
Studierende der Fachhochschule St. Pölten entwickelten im Projekt CargoRider einen Prototypen für eine Plattform, um Reisen am Frachtschiff zu buchen. Mithilfe einer Landkarte werden alle europäischen Binnenhäfen dargestellt. Durch das Klicken auf einen Hafen werden alle Schiffe aufgelistet, die in den nächsten Tagen von dort wegfahren. Registrierte Benutzerinnen und Benutzer können eine Anfrage für ein gewünschtes Schiff stellen.
Mit dem Frachtschiff in den Urlaub
06.10.2016Medium: NÖN - Niederösterreichische Nachrichten
Der Sommer ist vorbei, viele Menschen waren wieder mit dem Flugzeug auf dem Weg in den Urlaub – dem beliebtesten Verkehrsmittel für große Distanzen. Eine Alternative sind Reisen auf Frachtschiffen, die derzeit nur von wenigen Reedereien angeboten werden. Die Fachhochschule St. Pölten entwickelte im Projekt CargoRider einen Prototyp für eine Plattform, um Reisen am Frachtschiff zu buchen. Testpersonen zeigten sich in einer Umfrage an dieser Reiseform durchaus interessiert.
Gernot Heil (ehemaliger Mitarbeiter)
- bitsfabrik GmbH