Nutzung alltäglicher Low-Cost Roboter Sensorik in Verbindung mit Methoden der smarten Spracherkennung für Assistenzdienste für ältere Menschen
Hintergrund
Steigende Lebenserwartung führt dazu, dass auch die Anzahl an älteren Menschen steigt. Für autonomes und selbstbestimmtes Leben lässt sich das Potential gerade der intelligenten technischen Systeme nutzen, die sowieso bereits immer stärker unsere Lebens- und Wohnumgebung durchdringen. Obwohl vernetzte Geräte wie Sprachassistenten und (Haushalts) Robotik ältere Generationen bei der Interaktion oft vor große Herausforderungen stellen, kann genau diese Zielgruppe auch stark von diesen Möglichkeiten profitieren.
Zu den am längsten akzeptierten Robotersystemen gehören die Staubsaug-Roboter - diese machten im Jahr 2016 rund 80 % der Haushaltsroboter in Österreich aus. Da sie mehr Freiheit im Alltag bieten, ist die Akzeptanz bei Senior*innen ausgesprochen hoch. Aus diesem Grund bieten sich Staubsaug-Roboter als Medium für die Entwicklung umfassender Assistenz-Systeme an.
Methodik
Autonome Low-Cost Roboter Sensorik wird mit smarter Sprachinteraktion für Assistenzsysteme verbunden. Das System spricht NutzerInnen aktiv mit passenden Fragen und Informationen zu ausgewählten sozialen und gesundheitlichen Themen an. Zum Beispiel fragt der Smart Companion die Senior*innen, ob alles in Ordnung ist, und löst wenn nötig einen Alarm bei einem vermuteten Sturz aus – basierend auf vom Staubsaug-Roboter erstellten Wohnungsplan.
Das Projekt Smart Companion setzt drei Ziele um:
1. Umsetzung und Evaluierung eines Smart Companion Demonstrators
Gemeinsam mit der Robert Bosch AG wird die Lösungs- und Softwarearchitektur von Beginn an in Hinblick auf wirtschaftliche Machbarkeit optimiert. Durch einen User Centered Design-Ansatz wird das Szenario gemeinsam mit Test-Nutzer*innen und Expert*innen der Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit iterativ umgesetzt. Ziel ist die Demonstration von mindestens 5, nach dem Technology Acceptance Model als (sehr) nützlich bewerteten Szenarien.
2. Zusätzliche Validierung des Demonstrators mit Fokusgruppen
Durch den Einsatz von Alltagstechnik sind Verfügbarkeit, Kosten und Akzeptanz des Systems zuverlässig bewertbar. Der Demonstrator wird zusätzlich mit 3 Fokusgruppen (Senior*innen, Sozial- und Pflegedienste, Angehörige) validiert. Es wird die Nützlichkeit erhoben, um die Basis für Folgeprojekte zur Implementierung gemeinsam mit Wirtschaftspartnern zu legen.
3. Datenschutz und Ethik
Bei der zunehmenden Durchdringung unserer Lebens- und Wohnumgebung durch intelligente technische Systeme treten verschiedene ethische und datenschutzrechtliche Fragen auf. Um diese Themen entsprechend zu berücksichtigen, gibt es von Beginn an ein Ethik-Board. Es wird ein Leitfaden erstellt, in dem als oberstes Ziel die selbstbestimmte Entscheidung der Nutzer*innen steht.
Downloads
- Akademie der Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit
- Robert Bosch AG